Wiesbaden (dpa/lhe) - Angesichts steigender Corona-Fallzahlen fordern die hessischen Elternbeiräte einen besseren Gesundheitsschutz an den Schulen. In keinem öffentlichen Bereich kämen regelmäßig so viele ungeimpfte Personen zusammen und zugleich gebe es kein genaues Lagebild über Infektionen an den hessischen Schulen, erklärten der Landeselternbeirat und die Hessischen Kreis- und Stadtelternbeiräte am Freitag in einer gemeinsamen Pressemitteilung. „Eine schleichende Durchseuchung darf es nicht geben, schon weil es noch keine belastbaren Langzeitstudien zu Post- oder Long-Covid im Zusammenhang mit Infektionen mit der Deltavariante gibt.“
Nötig sei ein Inzidenzwert für Schülerinnen und Schüler. Außerdem müssten auch geimpfte und genesene Schüler mindestens dreimal pro Woche mit Schnelltests getestet werden. Zugleich pochten die Elternbeiräte auf verbindliche, einheitliche Lösungen für die Ausrüstung der Schulen mit Raumbelüftungsanlagen oder mobilen Raumluftfilteranlagen. Der Stand der Ausstattung sei „sehr vielfältig“, hieß es. „Tatsache ist: Viele Schüler:innen werden im Winter wieder in eiskalten, schlecht belüfteten Räumen sitzen.“
Auch mit Blick auf die Digitalisierung sehen die Elternbeiräte großen Nachholbedarf. Neben dem Know-how im Umgang mit Hard- und Software fehlten das digitale Lehrmaterial sowie Unterrichtskonzepte, die den Einsatz von mobilen Endgeräten erst lebendig machten. Auch könnten bis heute Lehrkräfte nicht dazu verpflichtet werden, Unterricht digital durchzuführen.
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