Wie steht es um das Familienbild von Deutschlands Studierenden? Kommen Sie ohne familiäre Unterstützung zurecht, wenn der Studienort weit vom Wohnort entfernt liegt? Diese und viele Fragen mehr haben Design-Studierende beim diesjährigen Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks visuell zu beantworten versucht. Dabei spielte in vielen Plakaten das Verhältnis zu den eigenen Eltern eine wichtige Rolle. Titel: "Unser Olli"; Künstlerin: Anna-Maria Stapelfeldt
"Mein Studium, meine Familie und ich" lautete der Titel der insgesamt 32. Ausgabe des Wettbewerbs. 357 Design-Studierende aus 33 Hochschulen entwarfen dafür 648 Plakatmotive. Titel: "Zuchtstudent"; Künstler: Dennis Weihrauch
Viele scheint es, das zeigt nicht nur diese Auswahl der eingereichten Plakate, sehr zu beschäftigen, wie sie von der Familie zu Hause in ihrer Rolle als Studierende wahrgenommen werden. Die Ratschläge in diesem Plakat dürfte jeder (ehemalige) Studierende zu Genüge kennen. Titel: "Gut gemeint"; Künstlerin: Sofia Zankl
Auch das teilweise Ausbrechen aus familiären Strukturen spielt eine wichtige Rolle - gerade für junge Menschen, die als Erste in ihrer Familie an die Uni gehen. Kürzlich hatte der nationale Bildungsbericht erneut gezeigt, dass es hier ein deutliches Gefälle gibt. Demnach nehmen nur 24 Prozent der Kinder von Eltern mit einer beruflichen Ausbildung und ohne Abitur ein Studium auf. Akademikerkinder studieren dagegen in 79 Prozent der Fälle. Titel: "Arbeiterkind"; Künstler: Chantal Schlenker
Bereits seit 1987 findet der Wettbewerb jährlich statt, finanziell gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Kooperationspartner ist das Museum für Kommunikation Berlin. Titel: "Helikopter-Mutti"; Künstlerin: Jacqueline Wilkop
Das Thema Stress kommt auch in vielen Plakaten vor. Hier illustriert am populären Spiel "Jenga", bei dem nur ein einziger unachtsam herausgezogener Spielstein das ganze Gebilde zum Einsturz bringen kann. Titel: "Jenga"; Künstler: Joel Bertram (3. Preis)
Das von der Jury mit dem 1. Preis ausgezeichnete Plakat kommt von Julia Baumgarten von der Hochschule RheinMain. Ihr Beitrag "Mama sagt" wurde mit 3000 Euro honoriert. Titel: "Mama sagt"; Künstlerin: Julia Baumgarten (1. Preis)
"Die Design-Studierenden haben durchaus unterschiedliche, sehr nuancierte Antworten auf unsere Frage gegeben, was ihre Familie für ihr Studium bedeutet. Ich finde das spannend; die Plakate sind sehr, sehr vielschichtig", beschreibt DSW-Präsident Rolf-Dieter Postlep den diesjährigen Wettbewerb. Titel: "plus x bar"; Künstler: Jannis Maroscheck (2. Preis)
Schon bei vergangenen Wettbewerben hatten die Teilnehmer Problemfelder mit mindestens universitärer, meist sogar gesellschaftlicher Tragweite bearbeitet. Da ging es zum Beispiel um Ernährung und Diversität, aber auch um ein Thema, von dem so gut wie alle Studierenden betroffen sind: studentische Wohnungsnot. Titel: "Where am I?"; Künstlerin: Yu-Min Tsai (2. Preis)
Die zentrale Frage, die inbesondere viele Geisteswissenschaftler immer wieder beantworten müssen. Titel: "Was machen?"; Künstler: Lukas Cvitak (3. Preis)
Wer sich näher über den Wettbewerb 2018 informieren möchte, kann das bald womöglich auch an der eigenen Uni tun. Eine Auswahl von 30 Plakaten geht für knapp zwei Jahre auf Tour durch deutsche Studentenwerke. Titel: "Heimkommen"; Künstlerin: Michelle Pham (3. Preis)