Bildung - Wiesbaden:Schulstart nach Herbstferien mit verschärften Corona-Regeln

Ausbildung
Eine Atemschutzmaske liegt neben einem Federmäppchen. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Nach dem Ende der Herbstferien startet diese Woche in Hessen wieder der Schulunterricht - und zwar mit verschärften Corona-Regeln. Aus Sorge vor steigenden Infektionszahlen hat das Kultusministerium in Wiesbaden zwei Präventionswochen mit mehr Tests und strengerer Maskenpflicht angekündigt. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass Kinder eine Corona-Infektion aus dem Urlaub an der Schule weiterverbreiten.

Ein Sprecher von Kultusminister Alexander Lorz (CDU) sprach am Montag von einem ruhigen Start in den Schulen nach den Herbstferien. Die Schulen hätten keine besonderen Vorkommnisse gemeldet. Vom 25. Oktober bis 5. November müssen die Schülerinnen und Schüler auch im Unterricht am Platz eine Maske tragen. Außerdem müssen alle nicht geimpften Kinder und Jugendlichen für die Teilnahme am Präsenzunterricht drei- statt zweimal pro Woche einen negativen Test nachweisen.

Dieser Corona-Test kann weiterhin kostenfrei in der Schule gemacht werden. Das Ergebnis wird im Testheft vermerkt. Alternativ kann der Nachweis auch über eines der Testzentren erfolgen. Der Test darf zu Beginn des Schultags aber höchstens 72 Stunden alt sein.

Der Philologenverband forderte, die Corona-Schutzmaßnahmen an den Schulen im Land konsequent einzuhalten. "Die Corona-Zahlen kennen derzeit wieder nur die Richtung nach oben, die Lage ist unsicher", erklärte Landeschef Reinhard Schwab. Lockerungen der bewährten Infektionsschutzmaßnahmen würden eine Verschärfung der Situation provozieren. "Ich möchte keine Dramatik hineininterpretieren, aber erwartungsgemäß werden die Infektionszahlen im Herbst und Winter weiter steigen", mahnte Schwab. "Laxheit bei den grundlegenden Schutzmaßnahmen können wir uns nicht leisten."

Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer hatte sich zuletzt für längere Corona-Präventionswochen nach den Herbstferien ausgesprochen. "Eine konsequente Maskenpflicht in den Schulen in Kombination mit einer engmaschigen Testung ist sicherlich ein probates Mittel, allerdings sollte das nicht nur auf zwei Wochen beschränkt bleiben", sagte er der dpa in Wiesbaden. "Es gibt sonst kaum geeignete Maßnahmen in den Schulen, um anderweitig die Schüler zu schützen." Dies gelte vor allem für die unter Zwölfjährigen, "für die es ja noch keine Impfung gibt", sagte der Experte.

Der hessische AfD-Bildungsexperte Heiko Scholz kritisierte dagegen die Maßnahmen der Landesregierung. "Was das Kultusministerium hier angeordnet hat, ist Schaufensterpolitik zum Schaden der Schüler." Bei der Ausstattung der Schulen etwa durch stationäre Luftfilteranlagen habe sich seit einem Jahr so gut wie nichts geändert. Darauf müsste der Fokus des Ministeriums liegen, wenn es etwas Nachhaltiges zum Nutzen der Schüler tun möchte.

© dpa-infocom, dpa:211024-99-719253/5

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