Schulen - Hannover:Ferienprogramm: Atempause für Kinder in der Pandemie

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Hannover (dpa/lni) - In der Corona-Pandemie mussten Kinder und Jugendliche viel einstecken, nun will das niedersächsische Kultusministerium mit einem 3,5 Millionen schweren Ferienprogramm Ausgleich schaffen. Bei dem Programm "LernRäume" soll es nach Angaben von Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Freitag vor allem um Erholung gehen. Nicht das Aufholen von verpasstem Lernstoff in der Corona-Pandemie stehe im Vordergrund.

Kinder und Jugendliche hätten in den vergangen Wochen und Monaten einen enormen Beitrag geleistet, um das Pandemiegeschehen einzudämmen, sagte Kultusminister Tonne. "Wir wollen Spaß und gemeinsame Aktivitäten zurückgeben", sagte er. Geplant seien etwa Workshops rund um die Themen Natur, Tiere und Kunst. Mitmachen wollen unter anderem Jugendherbergen, Schullandheime und Volkshochschulen. Das Betreuungsangebot richtet sich den Angaben zufolge insbesondere an Schülerinnen und Schüler der ersten bis achten Klassen.

Bereits im Pandemie-Jahr 2020 hatte das niedersächsische Kultusministerium ein solches Ferienprogramm angeboten. Insgesamt hätten bereits 20 000 Schülerinnen und Schüler an den "LernRäumen" teilgenommen. Nach Einschätzung des Kultusministerium können im kommenden Schuljahr nicht alle ausgefallenen Klassenfahrten und der Schwimmunterricht nachgeholt werden. Auch daher sei es wichtig, die Angebote außerhalb der Schule auszubauen und zu stärken.

Kritik für die Pläne gab es vom bildungspolitischen Sprecher der FDP, Björn Försterling. "Das Programm war schon im vergangenen Jahr ein Freizeitangebot für die Kinder, mit dem Aufholen von Lernrückständen hat es aber wenig zu tun." Dies habe aus seiner Sicht Priorität, weil sonst im kommenden Schuljahr für alle Betroffenen ein enormes Arbeitspensum drohe.

© dpa-infocom, dpa:210618-99-48054/2

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