Schulen - Halle (Saale):Netzwerk "Schule ohne Rassismus" wächst

Schulen - Halle (Saale): Luftballons liegen in der Berufsbildenden Schule Anhalt-Bitterfeld bei einem Festakt in der Turnhalle. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Luftballons liegen in der Berufsbildenden Schule Anhalt-Bitterfeld bei einem Festakt in der Turnhalle. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Halle (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt tragen aktuell 160 Schulen den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl liege das Land mit den Courage-Schulen auf Platz 1 in Deutschland, erklärte die stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung, Cornelia Habisch, in Magdeburg. Unter anderem 59 Sekundar- und Gemeinschaftsschulen trügen den Titel, 48 Gymnasien, 18 Grund- und 12 Förderschulen. Nachdem 2019 sieben Schulen neu hinzugekommen seien, seien es 2020 zwei und im vergangenen Jahr drei gewesen. In diesem Jahr hätten bislang acht Schulen den Titel erhalten. Weitere folgen.

In den Einrichtungen mit dem Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" machen sich die Schülerinnen und Schüler stark für Menschenrechte und Demokratie. Sie setzen sich mit Aktionen und Projekten gegen alle Formen von Diskriminierung ein. Es handelt sich den Angaben zufolge um das größte Schulnetzwerk in Sachsen-Anhalt. Die Landeszentrale für politische Bildung koordiniert das Projekt.

Drei weitere Titelverleihungen stünden für das laufende Jahr bereits fest. "Für weitere fünf Schulen liegt uns bereits die Bestätigung der Bundeskoordination vor, hier fehlt nur noch der konkrete Termin", so Habisch. "Damit liegt in diesem Jahr die Zahl über dem Schnitt der Jahre 2016-2019." Weitere Schulen befänden sich im Verfahren.

Bislang hat Cornelia Habisch zufolge noch keine Schule den Titel abgegeben, nicht in Sachsen-Anhalt und auch nicht bundesweit. In Sachsen-Anhalt seien lediglich aufgrund von Schulschließungen drei Titelträger aus dem Netzwerk ausgeschieden. Andernfalls wären es jetzt 163.

Die eigentliche Voraussetzung für den Erwerb des Titels ist, dass mindestens 70 Prozent aller Schulmitglieder das Selbstverständnis einer Courage-Schule annehmen und dafür stimmen. Erst nach einer solchen geheimen Wahl mit Stimmzetteln kann die Schule in das Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" aufgenommen werden. Zur Selbstverpflichtung gehört etwa, dass die Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus zu überwinden. In Fällen von Gewalt an der Schule, diskriminierender Äußerungen oder Handlungen sollten diese offen angesprochen und Wege zu einem respektvollen Umgang gesucht werden.

© dpa-infocom, dpa:220921-99-840287/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: