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Schulen - Berlin:Knapp 34 000 neue Schüler: CDU fordert Aktuelle Stunde

Berlin (dpa/bb) - In Berlin haben rund 33 800 ABC-Schützen ihre Zuckertüten bekommen. In vielen Schulen sowie in Familien gab es am Samstag Feiern für die Erstklässler. Für sie beginnt am Montag der Unterricht. Im Stadtbezirk Lichtenberg wurde eine neue Grundschule eröffnet. Indes bekräftigte die oppositionelle CDU ihre Kritik an der Bildungspolitik des rot-rot-grünen Senats.

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Berlin (dpa/bb) - In Berlin haben rund 33 800 ABC-Schützen ihre Zuckertüten bekommen. In vielen Schulen sowie in Familien gab es am Samstag Feiern für die Erstklässler. Für sie beginnt am Montag der Unterricht. Im Stadtbezirk Lichtenberg wurde eine neue Grundschule eröffnet. Indes bekräftigte die oppositionelle CDU ihre Kritik an der Bildungspolitik des rot-rot-grünen Senats.

In der neuen Lichtenberger Grundschule können 75 Schulanfänger lernen, wie die Senatsverwaltung für Bildung mitteilte. Die Bildungseinrichtung ist demnach der zweite neu eröffnete Bau der Berliner Schulbauoffensive. Das Programm sieht den Angaben nach vor, bis 2026 rund 5,5 Milliarden Euro in die Sanierung und den Bau von Schulen zu investieren. Mehr als 60 Schulen müssen neu errichtet, mehrere Hundert saniert, um- und ausgebaut werden.

Für die Schule an der Konrad-Wolf-Straße mit 430 Plätzen war erst im Januar dieses Jahres der Grundstein gelegt worden. Die Baukosten wurden mit rund 26 Millionen Euro angegeben. Wenige Tage zuvor hatte in Berlin-Mahlsdorf eine neue Integrierte Sekundarschule den Betrieb aufgenommen.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) betonte bei der Eröffnung am Samstag laut Mitteilung, die neuen Häuser aus Holzmodulen seien positive Beispiele für einen zügigen und zeitgemäßen Schulbau. Berlin könne schnell neue Schulplätze schaffen. Katrin Lompscher (Linke), Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, unterstrich, die Bauzeit der Schule in weniger als einem Jahr sei eine große Leistung.

In Berlin gibt es laut Bildungsverwaltung etwa 410 staatliche und freie Grundschulen. Weil es zu wenig Lehrer und Plätze gibt, gehen nicht alle Kinder in der Nähe ihres Wohnortes zur Schule. Zudem haben manche erste Klassen mehr Schüler als die vorgesehene 26.

Insgesamt lernen an Berlins allgemeinbildenden Schulen 363 640 Schüler. Das sind fast 6700 mehr als im vergangenen Schuljahr. Die Zahl der Schulanfänger sank hingegen leicht.

CDU-Fraktionschef Burkard Dregger teilte mit, auf die Forderung nach einer Regierungserklärung angesichts der Schulprobleme habe Michael Müller (SPD) bislang nicht reagiert. Deshalb solle eine Aktuelle Stunde im Parlament mit dem Titel "Kitakrise. Schulkrise. Bildungskrise. Senatskrise. Was macht die Schulsenatorin eigentlich beruflich?" beantragt werden.

Zuletzt war Scheeres unter Druck geraten. Ihr Ressort räumte ein, dass schon in zwei Jahren Tausende Schulplätze fehlen könnten, weil die Schulbauoffensive nicht wie gehofft vorankommt und im Klein-Klein mit den Bezirken und anderen Behörden immer wieder ausgebremst wird.

Seit längerem haben Hauptstadt-Schulen mit einem Mangel an ausgebildeten Lehrern, Defiziten bei der Qualität und Ausfall von Unterricht zu kämpfen. Bei Vergleichstests in Lesen, Schreiben und Rechnen etwa schneiden Berliner Schüler regelmäßig schlecht ab. Zudem hat Berlin die bundesweit höchste Quote von Schulabgängern ohne Abschluss - zuletzt lag sie bei 11,7 Prozent (2017).

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte den Senat zum Handeln aufgefordert. "Die Situation ist dramatisch, aus der Bildungsverwaltung hören wir jedoch nur Beschönigungen", hatte GEW-Landeschef Tom Erdmann gesagt.

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