Schulalltag:Die nervigsten Lehrer-Typen

Durch deutsche Schulen geistern nicht nur hochmotivierte Fachkräfte, sondern auch viele anstrengende Lehrer-Typen. Autor Malte Pieper hat die zehn häufigsten ausgemacht.

Sophie Kaiser und Verena Wolff

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(Foto: Sophie Kaiser)

Ob faul, schwach oder einfach resigniert - durch deutsche Schulen geistern nicht nur hochmotivierte Fachkräfte, sondern auch viele anstrengende Lehrer-Typen. Nachwuchs-Comedian Malte Pieper hat seine Erlebnisse mit dem deutschen Bildungssystem gleich nach dem Abitur im vergangenen Jahr aufgeschrieben. Sein Fazit: Der Lehrer hat immer recht - egal, ob er zu den Tyrannen, Kumpeln oder Strengen gehört. Neben Klausurwahnsinn und Strategien zur Hausaufgabenbewältigung entlarvt Pieper in "Wenn der Keks redet, haben die Krümel Pause" die Lehrer-Typen, die sich seiner Meinung nach an allen Schulen finden lassen - mit einem komödiantischen Augenzwinkern. Der Schwache Der Schwache hat es schwer im Schulalltag - denn er wird eigentlich von niemandem ernst genommen. In der Klasse herrscht keine Ruhe, wenn er den Raum betritt, und auch die Lehrerkollegen sehen ihn eher als Weichei. Der Schwache, gern in Schwarz oder Grau gekleidet, ist unsicher und führt einen täglichen Kampf mit seinen Schülern. Doch er versucht, sich zu rächen: mit Extra-Hausaufgaben, unangemeldeten Tests oder Einträgen ins Klassenbuch.

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Der Strenge

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(Foto: Sophie Kaiser)

Der strenge Lehrer ist das Gegenteil des Schwachen. Er schüchtert die Schüler schon durch seine bloße Anwesenheit ein - und spielt seine Macht über die Noten zu jedem möglichen und unmöglichen Zeitpunkt aus. Widersetzen sich die Schüler, hagelt es Sonderaufgaben und Strafarbeiten. Berüchtigt: Der Strenge hat oft ein Büchlein dabei, in dem er die Verfehlungen der Schüler akribisch notiert.

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Der Tyrann

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(Foto: Sophie Kaiser)

Dieser Lehrertyp will im Klassenzimmer das Sagen haben - und zwar um jeden Preis. Er beherrscht so unangenehme Dinge wie Schlüsselbund-Werfen und regiert mit nahezu militärischem Drill. Wahrscheinlich hat es der Tyrann einfach nicht in die Bundeswehr geschafft - ausgemustert wegen körperlicher Unzulänglichkeit.

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Der Clevere

Der Clevere hat den Respekt seiner Klasse. Das schafft er durch eine gute Mischung aus Sympathie und Autorität. Er lässt seine Schüler gewähren, allerdings nur bis zu einer gewissen Schmerzgrenze. Sein bester Trick: Er schafft Aufmerksamkeit, indem er betont leise vor sich hin brabbelt. Ist die Neugier der Schüler geweckt und Ruhe eingekehrt, legt er mit seinem Stoff los.

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Der Kumpel

Der Kumpel ist meist noch jung und kaum von den älteren Schülern zu unterscheiden. Er kleidet sich nach der neuesten Mode und gibt sich auch in Gestik und Mimik wie seine Schüler. Das Problem: Durch das kumpelhafte Verhalten büßt er schwer an Autorität ein. Auch im Lehrerkollegium hat er es nicht so leicht, ernst genommen zu werden. Meist wächst sich das Kumpelhafte mit der Zeit aus - oder es kehrt in einer Art Altersmilde zurück, wenn der Kumpel kurz vor der Pensionierung steht.

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Der Gott

Er findet seine Schüler in erster Linie lästig und fühlt sich zu Höherem berufen - entweder ist er ein verkannter Künstler oder einfach ein Universalgenie. Seine Schüler halten ihn auf dem Weg an die Spitze der Gesellschaft eigentlich nur auf. Eine Hoffnung gibt es für die Klassen des Gottlehrers: Es packt eines Tages seine Sachen und verwirklicht seinen Lebenstraum.

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Der Faule

Dieser Lehrertyp wird sich in der Schule nicht überanstrengen. Der Unterricht läuft bei ihm immer gleich ab: Meistens lässt er sich erst kurz vor Beginn der Stunde oder beim ersten Blick ins Buch eine Aufgabe einfallen. Oder er übergibt die Arbeit gleich seinen Schülern, die Referate halten oder Filme schauen sollen. Hausaufgaben gibt es beim Faulen meist in Form von Multiple-Choice-Tests - damit er nicht so viel korrigieren muss.

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Der Untote

Eine Steigerung des Faulen ist der Untote - ein Typ, mit der es jede Schülergeneration zu tun hat. Er ist ein Lehrer, denn man unweigerlich mit allen Sinnen aufnimmt. Man kann ihn schon von weitem sehen, hören, fühlen, riechen oder schmecken.

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Der Engagierte

Der Engagierte liebt seinen Job und kann gar nicht genug von der Schule bekommen. Auch außerhalb der Klassenräume ist er sehr engagiert, organisiert dauernd irgendwas und besucht die verschiedensten Kurse. Er ist bei außerschulischen Projekten und Arbeitsgemeinschaften immer dabei und findet alles "super wichtig" und "super spannend".

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Der Frustrierte

Der Engagierte wird oft zum Frustrierten - wenn sich die großen Erwartungen an den Job nicht erfüllt haben. Oft schaut er seine Schüler mit niedergeschlagenem Blick an, seine Textaufgaben haben meist morbide Inhalte. Schlimmstenfalls verwandelt er sich in den Resignierten, der nur noch mit leerem Blick durch die Gänge der Schule wandelt - und auf seine Pensionierung wartet.

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