Süddeutsche Zeitung

Praktikum:Im Ausland Pluspunkte sammeln

Bei der Praktikumssuche im Ausland bieten viele Organisationen Unterstützung an.Tipps für Bewerber.

Stefan Wehler

Bewerber, die mit ihren Unterlagen einen Personaler beeindrucken wollen, müssen einiges vorweisen. Den einen und anderen Ausflug in die Praxis kann inzwischen fast jeder Hochschulabsolvent vorzeigen. Ein Auslandsaufenthalt bringt hier Pluspunkte und wird von vielen Personalchefs gerne gesehen.

"Im Prinzip steht einem die ganze Welt offen, von Argentinien über die USA bis Afrika", sagt Gerald Schomann, Bereichsleiter für Nachwuchsförderungsprogramme bei der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) in Frankfurt.

Flexibel, mehrsprachig, praxiserfahren

Die ZAV bietet Studenten, die einmal ins Ausland wollen, Jobprogramme und organisatorische Unterstützung an. Dabei arbeitet die Dienststelle der Bundesanstalt für Arbeit mit Partnern im Ausland zusammen. Gute Chancen bestehen für Ingenieure und Betriebswissenschaftler. "Aber auch für Geisteswissenschaftler gibt es Praktika im Ausland", sagt Gerald Schomann.

Von den Bewerbern werden ausreichende Vorkenntnisse und Flexibilität erwartet. Kenntnisse der Landessprache sind natürlich Pflicht. Bester Zeitpunkt für eine Bewerbung ist nach dem Vordiplom bzw. nach der Zwischenprüfung. Sehr gute Praxiskenntnisse erhöhen Schomann zufolge die Chancen bei der Bewerbung.

Generalisten und Spezialisten

Neben der ZAV bieten zahlreiche Stiftungen und studentische Organisationen Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikum im Ausland an. Der größte Anbieter ist die Carl-Duisberg-Gesellschaft (CDG). Die Austauschprogramme der CDG richten sich vor allem an Studenten der Fachhochschulen und technischer Studiengänge. Jährlich vermittelt die CDG rund 7500 deutsche Studenten ins Ausland.

Die studentische Organisation AIESEC bietet ebenfalls Austauschprogramme an. Mit mehr als 65 "Lokalkomitees" betreut AIESEC Studententen aller Fachrichtungen bei der Suche und Organisation des Auslandspraktikums.

Andere Organisationen wie die IASTE (International Association for the Exchange of Students for Technical Experience), ELSA oder die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) haben ihre Programme auf Studenten bestimmter Studiengänge abgestimmt. So vermittelt IASTE Praktika an Ingenieure und Naturwissenschaftler, während ELSA Juristen betreut.

Langfristig planen

Studenten, die ihr Praktikum auf eigene Faust organisieren, sollten frühzeitig mit der Planung beginnen. Schomann rät zu einem Vorlauf von mindestens sechs Monaten.

Zu den wichtigsten Organisationspunkten gehöre, bereits im Vorfeld die Finanzierung des Auslandsaufenthalts zu klären. Eine Krankenversicherung für das Gastland sollte ebenfalls noch in Deutschland abgeschlossen werden. Bei längeren Aufenthalten sei außerdem abzuklären, ob die Uni eine Beurlaubung zulässt.

Die Zuteilung eines Visums, wie es für manche Länder nötig ist, sei dagegen etwas komplizierter. Hier brauche man eine Organisation, die die nötigen Formulare zu Verfügung stellt. Praktikanten mit dem Ziel USA können sich beispielsweise an das Council for International Education Exchange (CIEE) in Berlin wenden.

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