Mobilität:Semestertickets im Vergleich

Studierende sind in ihren Städten und Regionen zu sehr unterschiedlichen Preisen unterwegs. Aber die Fahrausweise fürs Halbjahr bieten auch unterschiedlich viel.

Von Susanne Klein

"Unser großes Sorgenkind" nennt Angela Merkel den Verkehr, weil er als drittgrößter Verursacher von Treibhausgasen die Luft noch genauso verschmutzt wie vor 30 Jahren. Auch Studierende tragen dazu bei, nur nicht ganz so stark wie andere: Während in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen, zu der neun von zehn Studenten zählen, rund 55 Prozent irgendein motorisiertes Gefährt haben, sind es bei älteren Menschen rund 80 Prozent. Dass Studentinnen und Studenten trotzdem nach Belieben auf Achse sein können, verdanken sie ihrer weit verbreiteten Liebe zum Fahrrad - und dem Semesterticket.

Auch wenn viele das fordern, nicht zuletzt des Klimas wegen: Den studentischen Fahrausweis für Busse und Bahnen gibt es nicht umsonst. Als zumeist fester Bestandteil des Semesterbeitrags kommt er seine Besitzer unterschiedlich teuer zu stehen. Der Personaldienstleister Zenjob, der Jobs an studentische Aushilfskräfte vermittelt, hat bei den 40 größten deutschen Universitäten nachgefragt und erhebliche Differenzen festgestellt. In Hannover zahlen Studierende der Analyse zufolge mit etwas mehr als 220 Euro pro Halbjahr am meisten, in Augsburg mit rund 63 Euro am wenigsten.

Allerdings gilt das Augsburger Ticket auch nur für den Innenstadtraum, das Hannoversche dagegen für ganz Niedersachsen und Bremen. Acht der zehn günstigsten Semestertickets erlauben Fahrten im Geltungsraum der regionalen Verkehrsverbünde, Studierende aus Braunschweig dürfen damit ihr ganzes Bundesland bereisen. Auch bei den teuren Städten, mit Ausnahme von Mainz, gelten die Tickets landesweit. Wer an der größten deutschen Universität in Köln studiert, kann für knapp 186 Euro Nordrhein-Westfalen durchqueren.

Mit dem Preis für das Studententicket steigt auch der Semesterbeitrag: In Hannover ist er am höchsten (408 Euro), in Augsburg am niedrigsten (115 Euro). Deutschlands teuerste Stadt München knöpft dem akademischen Nachwuchs mit 129 Euro da vergleichsweise wenig ab. Dort enthält der Beitrag aber auch nur ein Ticket für eingeschränkte Fahrtzeiten. Wer den Münchner Verkehrsverbund unbegrenzt nutzen will, zahlt 196 Euro extra. Oder erspart sich das und steigt aufs Radl.

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