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Kindergärten - Hamburg:Immer mehr Hamburger Kinder werden in Kitas betreut

Hamburg (dpa/lno) - Die Zahl der Kinder, die in Hamburg in Kitas, Tagespflege oder Vorschulklassen betreut werden, ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. 2018 waren es mehr als 89 000 Mädchen und Jungen, 2010 erst gut 64 000. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des familienpolitischen Sprechers der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Uwe Lohmann, hervor. Das zeige die "seit 2011 sehr positive Entwicklung der frühkindlichen Bildung in Hamburg hin zu mehr Chancengerechtigkeit, zu besserer Integration und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf", sagte der Abgeordnete.

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Hamburg (dpa/lno) - Die Zahl der Kinder, die in Hamburg in Kitas, Tagespflege oder Vorschulklassen betreut werden, ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. 2018 waren es mehr als 89 000 Mädchen und Jungen, 2010 erst gut 64 000. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des familienpolitischen Sprechers der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Uwe Lohmann, hervor. Das zeige die "seit 2011 sehr positive Entwicklung der frühkindlichen Bildung in Hamburg hin zu mehr Chancengerechtigkeit, zu besserer Integration und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf", sagte der Abgeordnete.

Im Alter zwischen drei Jahren und bis zur Einschulung besuchte 2018 fast jedes Hamburger Kind eine Kita. 96,3 Prozent aller Mädchen und Jungen in diesem sogenannten Elementar-Alter wurden betreut (2010: 91,3 Prozent). Die Betreuungsquote im Krippen-Alter lag bei 45,4 Prozent, acht Jahre zuvor bei 29,1 Prozent.

Kritik kommt von den oppositionellen CDU- und FDP-Fraktionen. "So sehr wir uns über die gestiegenen Zahlen bei der Kita-Betreuung freuen, so sehr sehen wir den nach wie vor schwachen Krippen-Betreuungsschlüssel mit Sorge", sagte der FDP-Abgeordnete Daniel Oetzel am Sonntag. "Ihn zu verbessern, wird angesichts der steigenden Anzahl betreuter Kinder noch schwerer." Auch der CDU-Abgeordnete Philipp Heißner monierte: "Ausgerechnet beim wichtigsten Qualitätskriterium, der Anzahl der Erzieherinnen und Erzieher, ist Hamburg nach wie vor Schlusslicht." Man dürfe sich nicht für "Masse statt Klasse" feiern lassen.

Nach Zahlen vom März 2018 gab es in Hamburg 15 680 Fachkräfte. Die Zahl werde sich auch in den kommenden Jahren in einem hohen Tempo weiterentwickeln, betonte die Sozialbehörde. Der Anteil der Männer sei auf 11,8 Prozent gestiegen - damit liege Hamburg im Bundesvergleich an erster Stelle. Die Zahl der Kitas in Hamburg hat sich den Angaben zufolge bis August dieses Jahres auf 1123 Einrichtungen erhöht.

"Rekordzahlen bei der sozialpädagogischen Aus- und Weiterbildung, die parallele Stärkung der Betreuungsqualität und Ausgaben von einer Milliarde Euro jährlich machen deutlich, wo wir mit unserer Politik Schwerpunkte setzen", sagte der SPD-Abgeordnete Lohmann.

Die SPD regierte von 2011 bis 2015 mit absoluter Mehrheit in der Hansestadt. Nach der vergangenen Bürgerschaftswahl kam es dann zur rot-grünen Koalition.

Am 7. August hatten Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (alle SPD) eine Vereinbarung zum "Gute-Kita-Gesetz" unterzeichnet. Das Gesetz regelt die Verwendung von Bundesmitteln zur Verbesserung der Betreuung in Kindertagesstätten. Der Bund gibt den Ländern bis 2022 rund 5,5 Milliarden Euro. Hamburg allein soll etwa 121 Millionen Euro bekommen und will damit vor allem den Betreuungsschlüssel verbessern - also mehr Erzieher im Verhältnis zur Kinderzahl.

Bei den unter Dreijährigen in der Krippe kamen laut Sozialbehörde im Januar dieses Jahres rechnerisch 4,7 Kinder auf einen Betreuer. Anfang 2021 sollen es noch 4 Kinder pro Fachkraft sein. Für den FDP-Abgeordneten Oetzel ist ein Punkt besonders wichtig: "Der Senat muss vor allem sicherstellen, dass unter der geplanten Verkürzung der Fachkräfteausbildung nicht die Qualität der Abschlüsse leidet - im Sinne der Kinder", erklärte er.

In Hamburg hat jedes Kind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bis zur Einschulung - unabhängig von der Berufstätigkeit der Eltern - einen Rechtsanspruch auf eine beitragsfreie, fünfstündige Betreuung mit Mittagessen. Wer länger in der Kita bleiben will, muss das bezahlen - die Höhe ist unter anderem vom Einkommen abhängig.

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