Jena (dpa/th) - Herausragende Abschlussarbeiten und studentische Forschungsprojekte zum Thema Rechtsradikalismus können an der Friedrich-Schiller-Universität Jena künftig mit bis zu 1000 Euro Preisgeld ausgezeichnet und gefördert werden. Der „Preis zur Erforschung von Rechtsradikalismus“ werde in Zukunft zweimal jährlich jeweils zum 1. April und 1. Oktober ausgeschrieben - erstmals im Herbst 2021 - teilte die Hochschule am Mittwoch mit. Das Preisgeld stamme aus einer Spende von insgesamt 25.000 Euro dreier Wissenschaftler der Universität.
Die Sozialwissenschaftler Klaus Dörre, Stephan Lessenich und Hartmut Rosa geben damit ihr Preisgeld aus dem Thüringer Forschungspreis 2021 in der Kategorie Grundlagenforschung weiter. „Mit der Spende möchten wir den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und zugleich der demokratischen Kultur in Thüringen und darüber hinaus dienen“, sagte Dörre stellvertretend für die Forschergruppe. „Die Erforschung von Rechtsextremismus und Radikalisierung ist heute wichtiger denn je, denn die Demokratie ist in Thüringen, aber auch europaweit, durch Rechtsradikalismus und Rassismus zunehmend bedroht.“
Gefördert werden sowohl individuelle studentische Abschlussarbeiten als auch kollektive studienbegleitende Forschungsvorhaben. Die Projekte sollen sich mit den Ursachen, Erscheinungsformen und Wirkungen von intellektuellem und praktischem Rechtsradikalismus befassen. Sie sind besonders förderungswürdig, wenn sie sich auf dieser Grundlage möglichen politischen und sozialen Handlungsstrategien gegen rechte Praktiken widmen, so die Hochschule.
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