Integration junger Flüchtlinge:Zukunft auf dem Stundenplan

Flüchtlinge Schulsystem

Flüchtlinge im deutschen Schulsystem: eine junge Frau über ihrem Arbeitsheft

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Sie kommen aus den Krisengebieten der Welt und können kein Wort Deutsch. Junge Flüchtlinge sollen in Übergangsklassen auf reguläre Schulen vorbereitet werden. Eine große Herausforderung - für Schüler und Lehrer.

Von Karin Janker

"Ich hatte noch nie so viele Schüler, die am 31. Dezember oder am 1. Januar Geburtstag haben", sagt Raimund Schlögl. Schlögl ist Berufsschullehrer in der oberbayerischen Kreisstadt Miesbach und unterrichtet in einer sogenannten Berufsintegrationsklasse. Dass er kaum Schwierigkeiten hat, sich die Geburtstage seiner Schüler zu merken, liegt an ihren Schicksalen.

"Vielfalt und Vorurteile: Wie tolerant ist Deutschland?" Diese Frage hat unsere Leser in der siebten Abstimmungsrunde des Projekts Die Recherche am meisten interessiert. Dieser Beitrag ist Teil eines Dossiers, das sie beantworten soll. Alles zur Toleranz-Recherche finden Sie hier, alles zum Projekt hier.

Fast alle sind Flüchtlinge, die ohne Dokumente in Deutschland angekommen sind. Ihr Geburtstag wird amtlich festgelegt, das Alter geschätzt. Viele von Schlögls Schülern stammen aus Afrika. Aus dem Senegal, Mali oder Somalia zum Beispiel. Andere kommen aus Afghanistan, Pakistan oder Syrien - aus den Krisengebieten der Welt, die auch Schlögl nur aus dem Fernsehen kennt.

Es sind Schicksale wie das von Samira. Vor einem Jahr ist die heute 17-Jährige aufgebrochen. Von Somalia über den Sudan, in Autos mit 30 anderen Flüchtlingen durch die Sahara. An der libyschen Grenze werden sie von uniformierten Zöllnern festgehalten. "Die anderen sind weggerannt, aber ich bin gestürzt. Bein gebrochen, Gefängnis", sagt Samira. Im Gefängnis wird sie krank. Als sie nach drei Tagen erwacht, wird sie entlassen. "Sie dachten, ich sterbe sowieso." Doch Samira wird wieder gesund, zu Fuß erreicht sie die Küste. Fünf Monate Schuften bis sie das Geld zusammen hat für die Flucht übers Meer. Schlepper verfrachteten sie auf ein Boot, mehrere Tage verbringt sie auf See, stehend. "Es war so eng, wenn jemand starb, man merkte es nicht, er konnte nicht umfallen."

Übergangsklassen in Bayern

Flüchtlinge unterliegen - genauso wie deutsche Jugendliche - bis zum Alter von 16 Jahren der Schulpflicht. Für junge Schüler aus Zuwandererfamilien hat der Freistaat Bayern derzeit an Grund- und Mittelschulen (ehemals Hauptschulen) 324 Übergangsklassen eingerichtet - das sind deutlich mehr als im Schuljahr davor. Damals gab es nur 240 Ü-Klassen. Schüler, die zwischen 16 und 21 Jahre alt sind, gehen in die Berufsschule. Dort besuchen sie Integrationsklassen, in denen sie Deutsch lernen und sich auf den Einstieg in die Arbeitswelt vorbereiten.

Sie weiß um die Traumata, die die Schüler in sich tragen

Ähnliche Geschichten hat auch Brenda Büchsenschuß schon gehört. Jedes Mal, wenn neue Schüler in ihre Klasse kommen, ringt sie mit sich: "Soll ich fragen, wie sie nach Deutschland geflüchtet sind? Soll ich in Erfahrung bringen, ob sie alleine oder mit Familie hier sind? Soll ich nachbohren, was sie in ihrem Heimatland erlebt haben?"

Büchsenschuß ist Lehrerin an einer Mittelschule im Münchner Stadtteil Neuhausen. Sie unterrichtet in der Ü8, einer sogenannten Übergangsklasse. Deren Schüler sind erst seit Kurzem in Deutschland, ihre Sprachkenntnisse reichen noch nicht aus, um eine Regelklasse zu besuchen. Büchsenschuß, eine zierliche Frau Mitte dreißig, hat keine Probleme, sich unter pubertierenden Schülern Respekt zu verschaffen. Sie besteht auf sauberer Heftführung, setzt Banknachbarn auseinander, wenn zu viel Unruhe entsteht und sie macht Jungs, die maulen, weil auch sie zum Kochunterricht müssen, klar, dass das zu einer modernen Gesellschaft gehört.

Aber bei der Frage, wie sie mit Leidensgeschichten von Kindern umgehen soll, die Schreckliches erlebt haben, ist sie unsicher. Sie weiß um die Traumata, die viele ihrer Schüler in sich tragen. Böse Geister, die man lieber schlafen lässt.

Deshalb sprechen sie in der Ü8 nur wenig über die Herkunftsländer der Kinder. Der Deutschunterricht mit Kindern aus elf Ländern ist ohnehin fordernd genug. Büchsenschuß beugt sich über den Tageslicht-Projektor und zeichnet. Ein Glas mit Strohhalm, Teebeutel und Eiswürfeln darin. "Was ist das?", fragt die Lehrerin. "Tea", ruft ein Junge, während ein paar andere noch die Hand gehoben haben, um sich zu melden. "Ja, aber kalt, brrr", sagt Büchsenschuß und reibt sich die Oberarme. "Eistee", sagt ein anderer Schüler. Zusammengesetzte Substantive, das ist heute das Thema.

Improvisierter Deutschunterricht in Ü-Klassen

Ein Stockwerk unter dem Klassenraum der Ü8 von Büchsenschuß steht Dominik Bauer vor seiner Ü5. Auf dem Pult liegt ein großer Stapel laminierter Karten. Es sind Fotos von Gegenständen und Alltagssituationen. Bauer zieht eine neue Karte aus dem Stapel. Darauf sieht man eine blonde Frau hinter einer Supermarktkasse. "Was ist das?", fragt der Lehrer. Fingen schnellen noch. "Kassendienst", sagt ein dicklicher Junge. "Piep, piep, piep", sagt ein anderer Schüler und führt mit den Händen imaginäre Waren über den Scanner. "Genau, eine Kassiererin, richtig". Bauer fragt die Kinder, wie das Wort in deren Muttersprachen heißt. "Blagajnica", sagt ein Mädchen auf Kroatisch. Es folgen Italienisch, Griechisch, Rumänisch. "Und auf Somali?", fragt der Lehrer ein Mädchen mit violettem Kopftuch. Sie schüttelt den Kopf: Gab es nicht bei ihr zu Hause.

Bauer spricht mit seinen Schülern betont langsam. Er verzichtet auf komplizierte Wörter und bildet seine Sätze immer mit "Du", auch wenn er die gesamte Klasse anspricht. Diese einfache Anrede soll sicherstellen, dass die Schüler zumindest verstehen, dass sie gemeint sind. "Stehst du bitte auf?" Alle 19 Schüler erheben sich.

Der Unterricht in den Ü-Klassen ist improvisiert. Die laminierten Karten bastelt Bauer selbst, er hat Fotos aus Zeitschriften ausgeschnitten und ausgedruckt. Spezielles Lehrmaterial wie Bild-Wörterbücher gibt es nicht. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) fordert eine Klassenstärke von maximal 16 Schülern pro Übergangsklasse, in der Realität sind es oft um die 20. Was fehlt, ist auch ein Förderlehrer, der sich um schwächere Schüler kümmert. Die Förderlehrerin der Mittelschule ist im Mutterschutz, Ersatz gibt es vorerst nicht. So stehen Bauer und seine Kolleginnen alleine vor ihren Schülern.

Manchmal beginnt eine Übergangsklasse im September mit zehn Schülern und endet im Juli mit 20 - Flüchtlinge reisen eben nicht pünktlich zum Schuljahresbeginn ein. Während Bauer in seiner Ü5 die Kinder zwischen zehn und 13 Jahren unterrichtet, kommen die Älteren bis 16 Jahre zu Büchsenschuß in die Ü8. In diese beiden Altersgruppen teilt das bayerische Schulsystem die jungen Flüchtlinge ein: Neue Schüler beginnen entweder in der Ü5 oder in der Ü8 und kommen im zweiten Jahr in die Ü6 beziehungsweise Ü9.

"Im Normalfall genügt die Zeit, es gibt auch Schüler, die schneller in eine Regelklasse wechseln können oder nach der Ü-Klasse auf die Realschule gehen", erklärt Bauer. Das seien allerdings Ausnahmen. Schwächere Schüler könnten auch bis zu zwei Jahre zurückgestuft werden.

Manchmal fühlt sie sich wie die große Schwester

Bauer hat während seines Studiums das Fach "Deutsch als Zweitsprache" belegt. Seine Kollegin Büchsenschuß hat das nicht, sie ist eigentlich Grundschullehrerin. Das ist die Regel - in den Integrationsklassen stehen meist Lehrer, die nicht darauf vorbereitet wurden. Eine spezielle psychologische Anleitung zum Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern gibt es ebenfalls nicht. Und auf einen Termin beim Schulpsychologen wartet man lange.

Zur Ü-Klasse kam Büchsenschuß eher durch Zufall, kein anderer Kollege wollte sie haben. Sie spricht mit großer Bewunderung von ihrer Ü8, lobt den Zusammenhalt in der Klasse die - trotz all der Unterschiede - auch auf dem Pausenhof immer im Pulk unterwegs sei. Sie ist überwältigt von Lernbereitschaft und Geduld ihrer Schüler, denen mit Grundschulmethoden der Stoff der achten Klasse vermittelt wird, zum Beispiel, wenn Büchsenschuß "Eistee" auf eine Folie malt.

Bei ihrer Arbeit muss Büchsenschuß ständig abwägen, manchmal hat sie Gewissensbisse: "Wir treffen so viele Entscheidungen über die Zukunftschancen dieser jungen Menschen." Wer kann schon nach dem ersten Jahr in die Regelklasse wechseln? Wer wird zurückgestuft? Wer ist für die Realschule geeignet? Und wer braucht sonderpädagogische Förderung?" Das alles entscheidet über die Zukunft der Jugendlichen.

Ehrenamtliche Patenschaften für Schüler

Der Münchner Verein Mitsprache e. V. organisiert Patenschaften für ausländische Jugendliche, die ohne Deutschkenntnisse nach München kommen. Die ehrenamtlichen Patinnen und Paten begleiten die Jugendlichen bei Behördengängen, helfen bei den Hausaufgaben oder organisieren Ausflüge. Die Aktivitäten werden in Abstimmung mit dem Klassenlehrer geplant und sind auf die Bedürfnisse der Jugendlichen abgestimmt.

Manchmal fühlt sie sich auch wie eine große Schwester. Immer wieder fragt jemand sie nach Essen, die meisten haben kein Pausenbrot dabei. Oder die Mädchen bitten sie heimlich um Damenbinden. Einen Vorrat hortet Büchsenschuß unter dem Lehrerpult. Meistens erlebt sie stille und in sich gekehrte Schüler. "Nur einmal, da baute sich ein junger Mann drohend vor mir auf, als ich ihm das Handy abgenommen hatte." Sie gab es ihm zurück, wollte keinen Streit provozieren. Konflikte werden hier friedlich gelöst, das sollen ihre Schüler verstehen, die meisten von ihnen sind schließlich vor Gewalt in ihrer Heimat geflohen.

Erfolgsgeschichten wie die von Samira

Auch Samiras Flucht war am Ende erfolgreich. Sie hat es über Italien mit dem Bus bis ins bayerische Alpenvorland geschafft, wo sie von Polizisten aufgegriffen und in einem Kinderdorf einquartiert wurde - und dann das Glück hatte, auf einen Lehrer wie Raimund Schlögl zu treffen, der sie förderte.

Er erinnert sich, dass sie am Anfang sehr verschlossen und eingeschüchtert wirkte. Inzwischen ist sie es, die in der Klasse das Wort führt und immer am schnellsten ihre Arbeitsblätter ausgefüllt hat. "Die Quitte ist hart - und sauer", sagt sie und schüttelt sich. Heute lernen die Schüler in Schlögls Klasse etwas über Obstsorten - auch wenn die meisten die Früchte noch nie gegessen haben. Johannisbeeren und Holunder sind sich zum Verwechseln ähnlich, wenn man sie nur von Fotos kennt.

Genauso wie in der Münchner Mittelschule ist der Unterricht in der Miesbacher Berufsschule improvisiert und wird ohne konkrete Lehrpläne abgehalten. Genauso wie in München haben die Schüler hier zwei Jahre Zeit, sich mit der neuen Sprache im neuen Land zurechtzufinden und sich auf den Hauptschulabschluss vorzubereiten. Und genauso wie in München arbeiten sie mit Bildkarten - da ist es egal, ob die Schüler zehn, oder wie in Schlögls Berufsschulklasse zwischen 16 und 21 Jahre alt sind.

Bis Ende 2015 will Bayern in jedem Landkreis Integrationsklassen anbieten

Erst vor einem Jahr, im September 2013, wurde an seiner Schule die erste Berufsintegrationsklasse eingerichtet, mit zehn Schülern aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach. Inzwischen sind es 21 Schüler - wie in allen Klassen, in denen vor allem Flüchtlinge sitzen, gibt es mehr Jungs als Mädchen. Vielleicht, so vermutet Schlögl, haben die Familien nur Geld für die Flucht eines Kindes und schicken dann den Jungen. Vielleicht müssen sie annehmen, dass er die Strapazen der langen Reise eher übersteht.

Noch gibt es die Berufsintegrationsklassen in Bayern nicht flächendeckend. Das Kultusministerium will jedoch bis Ende 2015 in jedem Landkreis an einer Berufsschule Unterricht für Asylbewerber und Flüchtlinge anbieten. Zusätzlich kommt Geld vom Sozialfonds der EU. Er unterstützt den Landkreis und finanziert die Stellen für einen Deutschlehrer und einen Sozialpädagogen an der Berufsschule. Lehrer wie Schlögl erhalten außerdem Fortbildungen, in denen sie lernen, wie sie jungen Menschen die deutsche Sprache beibringen.

"Die meisten lernen sehr schnell", sagt Schlögl über seine Schüler. Er bringt ihnen Vokabeln bei, die sie zum Einkaufen brauchen, genauso wie die Sitten und Gebräuche ihrer neuen Heimat. Und er spricht stets sein rundes, weiches Oberbairisch, so als würden seine Schüler jedes Wort verstehen. Er nimmt sie ernst, er verstellt sich nicht - und er hasst Kindersprache.

"Sie wollen arbeiten und sind hochmotiviert"

Schlögl ist überzeugt vom deutschen Bildungssystem, das "zum Glück so durchlässig ist". Es ist ein System, in dem es Schüler trotz widriger Umstände schaffen können, glaubt Schlögl. So wie der syrische Junge, der inzwischen in München studiert. Oder so wie Ivo, der im zweiten Jahr an Schlögls Unterricht teilnimmt und schon jetzt - ein Dreivierteljahr vor seinem Abschluss - die Zusage für eine Lehrstelle als Friseur hat.

"Gerade für die ansässige Wirtschaft auf der Suche nach Azubis sind solche Schüler eine große Chance: Sie wollen arbeiten und sind hochmotiviert", sagt Schlögl. Allerdings sei der Übergang von der Schule in die Berufspraxis eine große Herausforderung. "Oft ist das Fachvokabular dann noch nicht aktiv verfügbar", sagt Schlögl. Aber mit ein bisschen Geduld lasse sich das aufholen.

Samira hat Schlögl erzählt, dass sie gerne Ärztin oder Krankenschwester werden möchte. Schlögl will Samira dabei helfen. Nächstes Schuljahr könnte sie vielleicht schon in die neunte Klasse der Realschule wechseln, nach der Mittleren Reife in die Krankenpflegeschule und anschließend das Abitur machen. Und dann Medizin studieren.

Wenn Raimund Schlögl das erzählt, merkt man, dass er tatsächlich glaubt, dass das möglich ist. Und es gefällt ihm, wenn er zu diesem Erfolg ein bisschen beitragen darf.

Namen von minderjährigen Schülern von der Redaktion geändert.

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