Hochschulen - Rostock:Uni-Rektor: Hochschule braucht Anwesenheit von Studenten

Ausbildung
Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock. Foto: Bernd Wüstneck/zb/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Rostock (dpa/mv) - Hochschule und Studium sind und bleiben nach Einschätzung des Rektors der Universität Rostock, Wolfgang Schareck, auf die persönliche Anwesenheit von Studierenden angewiesen. "Es heißt immer, dass alles Wissen im Netz verfügbar ist. Erarbeite es dir, dann wirst du das gleiche Wissen erlangen. Das stimmt definitiv nicht", sagte Schareck der Deutschen Presse-Agentur nach den Erfahrungen von neun Monaten Corona-Pandemie. Bei der Entwicklung der Kompetenz zur Selbstorganisation, eine Grundvoraussetzung für Akademiker, sei der enge und persönliche Austausch mit Dozenten und Kommilitonen notwendig.

Schareck geht davon aus, dass derzeit nur für maximal 20 Prozent der 12 800 Studierenden Präsenzveranstaltungen oder -seminare angeboten werden können. Dafür gebe es in Rostock rund 60 Räume für Veranstaltungen unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Bei Prüfungen werde beispielsweise in die Messehalle ausgewichen. Für Studenten, die zuhause kein WLAN haben oder auf dem Lande wohnen, könnten Arbeitsplätze an der Uni eingerichtet werden.

Der Austausch mit Kommilitonen nach der Vorlesung beim Kaffee oder das kurze Gespräch mit Dozenten seien nicht ersetzbar, betonte Schareck. "Das Erlebnis Universität geht sonst verloren." Eine Konsequenz sei, dass an der Universität auch für die Zeit nach der Pandemie mehr Begegnungsstätten eingerichtet werden müssten.

Beim digitalen Lehren und Streamen stoße die Universität häufig auf technische Schwierigkeiten oder der Datenschutz sei oft problematisch, sagte der Rektor. Allerdings gebe es beim digitalen Lernen auch viele Elemente, die in die Nach-Pandemie-Zeit mitgenommen werden müssten. So könnten die weltweit kompetentesten Persönlichkeiten problemlos zugeschaltet werden und die Wiederholbarkeit, die Speichermöglichkeiten und der Zuwachs an Wissen seien weitere Vorteile.

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