Hochschulen - Rostock:Professorinnen-Fotogalerie zum Geburtstag der Uni Rostock

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Rostock (dpa/mv) - Im Hauptgebäude der Universität Rostock ist passend zum 600. Geburtstag der Hochschule eine Ausstellung allein mit Bildern aktueller Professorinnen eröffnet worden. Hintergrund ist, dass von den 600 Jahren Universitätsgeschichte mehr als 500 rein männlich geprägt waren, wie die Direktorin des Instituts für Medienforschung, Elizabeth Prommer, am Montag sagte. Als erste Professorin lehrte 1947 Lola Zahn an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Die Frauenquote heute liegt laut Prommer bei 20 Prozent, was bundesweit einen der hinteren Plätze bedeutet.

Die 47 Professorinnenbilder ergänzen die historischen Professorenporträts im Konzilzimmer sowie in der Aula des Universitätshauptgebäudes und werden dort mindestens ein halbes Jahr hängen, wie Prommer sagte. Die Schau soll das Wirken der Professorinnen noch sichtbarer machen und ihre Leistungen an und für die Universität würdigen.

Die Ausstellung wurde von der Künstlerin Julia Theek konzipiert und gestaltet. Sie habe bei ihren Recherchen deutschland- und weltweit keine vergleichbare Schau gefunden.

Wie die Prorektorin für Internationales, Gleichstellung und Vielfaltsförderung, Meike Klettke, sagte, solle bei der Ausstellung nicht nur die Wertschätzung für die Arbeit der Professorinnen mitschwingen. Es sollten auch kontroverse Punkte aufgegriffen werden. "Kontroverse bedeutet auch Reibung und das bedeutet auch Weiterentwicklung."

Nur die Hoffnung, dass sich das Verhältnis zwischen Professoren und Professorinnen von alleine ausgleicht, sei zu wenig, betonte Prommer. Dazu hätten die Universitäten zu feste Strukturen. "Sie sind starre unbewegliche Schiffe, wo sehr vieles gemacht wird, wie es immer schon gemacht wurde." Da helfe es auch nicht weiter, sich bei den Berufungsverfahren einfach mehr Mühe zu geben. "Es ist unzulässig, in einer Welt, in der von der Gleichberechtigung gesprochen wird, den Frauen zu sagen, "wartet noch mal 20 Jahre"."

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