Hochschulen - Hannover:Umfrage: Online-Lehre in Pandemie belastet Studierende

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Der leere Hörsaal einer Universität während der Corona-Pandemie. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Lüneburg (dpa/lni) - Die coronabedingten Online-Vorlesungen und -Seminare empfinden 80 Prozent der niedersächsischen Studierenden laut einer Umfrage als psychisch belastend. Zudem stellten 70 Prozent eine höhere Arbeitsbelastung aufgrund der Online-Lehre fest, wie die Landesastenkonferenz in Lüneburg mitteilte. In ihr sind die Allgemeinen Studierendenausschüsse der niedersächsischen Hochschulen organisiert. An der Umfrage beteiligten sich 1901 Studierende aus verschiedenen Universitäten wie Braunschweig, Göttingen, Hannover, Lüneburg und Oldenburg. Unter ihnen waren rund 15 Prozent Ingenieurwissenschaftler, 20 Prozent Sozialwissenschaftler sowie 15 Prozent Lehramtsstudierende.

Die Landesastenkonferenz hofft, dass aus den Erfahrungen des Sommersemesters 2020 Schlüsse gezogen werden. Bereits seit April fordern die Studierendenvertreter ein "Solidarsemester" - ein Semester solle aufgrund der Pandemie für alle nicht angerechnet werden. Damit wäre es möglich, weiterhin Bafög zu beziehen, wenn die Studienzeit wegen Corona verlängert werden müsse. Außerdem fordert die Landesastenkonferenz mehr finanzielle Unterstützung, da viele Studierendenjobs coronabedingt weggefallen seien. Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Baden-Württemberg haben die Regelstudienzeit bereits um ein Semester für alle Studierende verlängert.

Das niedersächsische Wissenschaftsministerium will einer Sprecherin zufolge eine Regelung für den gesamten Zeitraum der Pandemie finden. "Denn wir rechnen damit, dass auch die beiden kommenden Semester voraussichtlich anders ablaufen werden, als vor der Corona-Pandemie üblich", sagte sie. Geplant sei, die Regelstudienzeit bis zur Rückkehr in den Regelbetrieb einmalig um ein Semester zu verlängern. Die Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes werde dieses Jahr angeschoben und wird voraussichtlich im kommenden Jahr greifen.

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