Hochschulen - Braunschweig:Zahl der ausländischen Studierenden steigt

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Hannover (dpa/lni) - Die Hochschulen in Niedersachsen sind in den vergangenen Jahren für Studentinnen und Studenten aus dem Ausland attraktiver geworden. Ihr Anteil stieg nach Angaben des Landesamts für Statistik seit dem Jahr 2012 von 7 auf rund 11 Prozent im Wintersemester 2018/2019.

STUDIENORTE: Die Hochschulen mit den meisten ausländischen Studierenden im Wintersemester 2018/2019 in Niedersachsen waren die Universitäten in Hannover (5052) und Göttingen (4133) sowie die Technische Universität Braunschweig (3090). Im Zahlenvergleich auf Platz vier rangierte die Technische Universität Clausthal im Harz mit 1435 ausländischen Studierenden. Der Anteil an der Gesamtzahl der Studenten und Studentinnen war dort mit rund 35 Prozent so hoch wie an keiner anderen Hochschule in Niedersachsen. An der Leibniz Universität Hannover lag er bei 17 Prozent, an der TU Braunschweig bei 15,4 Prozent und an der Uni Göttingen bei 13,5 Prozent.

An privaten Hochschulen sind die Quoten mitunter deutlich höher. So beträgt der Anteil der internationalen Studierenden an der privaten englischsprachigen Jacobs University im Nachbarbundesland Bremen aktuell 82 Prozent.

HERKUNFTSLÄNDER: Viele ausländische Studierende in Niedersachsen kommen aus China. Nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur liegt das Land bei der Universität Göttingen, bei der Leibniz Universität Hannover, der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und der Technischen Universität Braunschweig bei der Rangliste der Herkunftsländer auf Platz 1. Viele ausländische Studierende kommen zudem aus Indien und Syrien.

BELIEBTE FÄCHER: An der Universität Göttingen ist Medizin das beliebteste Fach unter internationalen Studierenden. An der Technischen Universität Braunschweig sind Maschinenbau, Kraftfahrzeugtechnik, Elektrotechnik und Elektromobilität bei ausländischen Studierenden besonders gefragt. An der Leibniz Universität Hannover gehören Maschinenbau, Elektro- und Informationstechnik zu den beliebtesten Fächern. In Oldenburg ist der internationale Bachelorstudiengang Engineering Physics besonders gefragt - das Angebot soll die Lücke zwischen den traditionellen Physik- und Ingenieurausbildungen schließen.

WERBUNG: Alle von der Deutschen Presse-Agentur befragten Universitäten werben aktiv um Studierende aus dem Ausland. Sie nutzen soziale Medien, Online-Portale, Bildung- und Rekrutierungsmessen im europäischen und außereuropäischen Ausland. Einige Universitäten besuchen gezielt deutsche Schulen im Ausland, um auf ihr Studienangebot aufmerksam zu machen. Wichtig sind zudem Kooperationen mit Hochschulen im Ausland. Die Leibniz Universität Hannover etwa pflegt derzeit Kooperationen mit rund 140 Hochschulen in 40 Ländern.

TRENDS: An der TU Braunschweig haben Masterstudiengänge an Beliebtheit gewonnen. "Der Trend geht dahin, das Bachelor-Studium im Heimatland zu absolvieren und dann für den Master nach Deutschland zu gehen", sagte die Uni-Sprecherin Elisabeth Hoffmann. Die Leibniz Universität in Hannover sieht als Trend, dass verstärkt Ingenieurwissenschaften, Informatik und Zukunftsfächer wie Optische Technologien nachgefragt werden.

SCHWIERIGKEITEN: Mitunter müssen Ausländer, die in Deutschland studieren wollen, lange auf einen Termin für einen Visumsantrag warten. Das zeigte jüngst eine Antwort des Bundesforschungsministeriums auf eine Anfrage der Grünen, über die die "Neuen Osnabrücker Zeitung" berichtet hat. Demnach mussten angehende Studenten an 24 Botschaften und anderen Auslandsvertretungen im November 2018 mehr als acht Wochen warten, bis sie überhaupt einen Termin für einen Visumsantrag erhielten. In sieben Vertretungen lag die Wartezeit bei mindestens einem Jahr. Betroffen waren Länder wie Indien, Marokko und Kamerun. In Deutschland haben ausländische Studierende nach Angaben der Uni Oldenburg mitunter Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden und das erforderliche Sprachniveau zu beherrschen.

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