Hochschulen - Berlin:Studenten wollen für Nothilfe in Coronakrise demonstrieren

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Berlin (dpa/bb) - Rund 1500 Studenten wollen an diesem Samstag in Berlin für mehr finanzielle Hilfe in der Corona-Krise demonstrieren. Über eine Million Studierende hätten durch die staatlichen Auflagen für Gastronomie oder Gewerbe ihre Nebenjobs verloren, sagte Amanda Steinmaus für den Freien Zusammenschluss von Studentinnen- und Studentenschaften. Für mehr Nothilfe wollen die Betroffenen am Samstag ab 14 Uhr vom Berliner Hauptbahnhof aus ins Regierungsviertel ziehen. Für die Demonstration gelte absolute Maskenpflicht und Sicherheitsabstand.

Die Demonstranten fordern einen Zuschuss in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro. Der Bund stellt für die Nothilfe bisher 100 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Drittel der drei Millionen Hochschüler gebe aber zur Zeit an, sich große Sorgen um ihre finanzielle Situation zu machen, ergänzte Leonie Ackermann für den bundesweiten Studierendenverband fzs. Um Hartz IV beantragen zu können, müssten Studierende ein Urlaubssemester anmelden. Als Ausweg bleibe sonst nur der Studienabbruch.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte angekündigt, dass Studierende seit diesem Dienstag online Nothilfe beantragen könnten. Wenn ihnen ihr Job weggebrochen sei, könnten sie bis zu 500 Euro pro Monat bekommen. Gezahlt werde die Hilfe für maximal drei Monate: Juni, Juli und August. Die Finanzspritze soll sich nach dem aktuellen Kontostand bemessen. Ab 500 Euro gebe es allerdings kein Geld mehr.

Die Hilfe komme zu spät und reiche nicht aus, kritisierte bereits die Opposition. Die Studentenvertreter sprechen von einem Mini-Nothilfefonds, der im Schnitt auf 100 Euro pro Betroffenem hinauslaufe. Doch selbst von 500 Euro im Monat könnten Studierende nicht leben. Die Krise habe im März begonnen - ohne Rücklagen und vermögende Eltern hätten einige ihr Studium bereits abbrechen müssen. Die Studenten hatten bereits am 8. Juni mit dezentralen Aktionen in 15 Städten auf ihre Notlage aufmerksam gemacht.

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