Hamburg:Hamburg mit verschärften Regeln ins neue Schuljahr gestartet

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Schüler der Max-Schmeling-Stadtteilschule sitzen mit Mund-Nasen-Bedeckungen im Klassenraum. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)

Etwas mulmig ist Karin Grützmann schon. "Ich habe leicht Asthma und wenn ich Corona habe, kann es sein, dass ich sterbe", sagt die Schülerin der 7C an der...

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Hamburg (dpa) - Etwas mulmig ist Karin Grützmann schon. „Ich habe leicht Asthma und wenn ich Corona habe, kann es sein, dass ich sterbe“, sagt die Schülerin der 7C an der Hamburger Max-Schmeling-Stadtteilschule, als sie am ersten Schultag nach den Sommerferien ihr Klassenzimmer betritt. Im vergangenen Schuljahr habe sie sich sicherer in der Schule gefühlt, weil die Klassen während des Notunterrichts in zwei Gruppen aufgeteilt waren und neben ihr keiner saß. „Jetzt sitzen wir alle an einem Tisch und haben keine Masken auf.“

Nach fast dreieinhalbmonatiger Corona-Zwangspause und sechs Wochen Sommerferien sind Hamburgs Schüler am Donnerstag unter verschärften Bedingungen ins neue Schuljahr gestartet. Wegen der Pandemie bestehen an allen 471 staatlichen und privaten Schulen der Hansestadt strenge Hygieneregeln und eine Maskenpflicht. Ausnahmen beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gelten nur am Arbeitsplatz im Klassen- und Lehrerzimmer sowie für Grundschüler bis zehn Jahre.

Zuletzt hatte es teils scharfe Kritik an der Entscheidung des rot-grünen Senats gegeben, die Schule trotz der Corona-Pandemie mit allen Schülern im Regelbetrieb beginnen zu lassen. So unterzeichneten bis Donnerstagmittag mehr als 1000 Hamburger online einen offenen Brief der Elterninitiative „Sichere Bildung für Hamburg!“ an Bürgermeister Peter Tschentscher, Schulsenator Ties Rabe und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (alle SPD). Darin beklagen die Eltern unter anderem, dass die Corona-Prävention unterentwickelt sei und ein „Plan B“ fehle.

„Es ist wichtig, dass die Schule nun im Regelbetrieb wieder losgeht - denn Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Bildung und Teilhabe“, verteidigt Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) die Entscheidung des Senats via Twitter. Auch Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit begrüßt den Neustart. „So aufgeregt! Endlich wieder richtig Schule, nach fast fünf Monaten. Allen Hamburger Kindern (& Eltern) einen ebenso entspannten Start heute“, twittert sie.

Auf einem Tisch im Klassenraum der 7c steht eine Flasche Desinfektionsmittel, die von jedem Schüler zu Beginn des Unterrichts benutzt werden muss. Und nicht nur das: Die Schülerinnen und Schüler müssen eine ganze Reihe von Vorgaben erfüllen, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Das beginnt beim Händedesinfizieren, reicht über vorgegebene Laufwege in der Schule und endet nicht mit der Maskenpflicht. Schüler Fabrice Kirchenmayer muss sich die Regeln gelegentlich noch mal durchlesen, um keine zu übersehen, wie er sagt. „Aber die Hauptregeln vergesse ich nicht.“

Klassenlehrer Daniel Zickenrott fragt zu Beginn des ersten Schultags in die Runde, wer im Ausland Urlaub gemacht habe. „Ich war in der Türkei und ich habe einen Corona-Test gemacht“, erzählt eine Schülerin. Dann verteilt Zickenrott ein Formular für die Eltern. Darin sollen diese bestätigen, dass sie entweder negativ getestet wurden oder vor dem 23. Juli aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind. Und damit die Schüler den Ernst der Lage auch ja nicht verkennen, redet er ihnen ins Gewissen, dass falsch ausgefüllte Formulare teuer werden können.

Die Gefahr, sich selbst bei den Kindern anzustecken, sieht der 32-jährige gleichwohl entspannt, weil er noch relativ jung sei und keine Vorerkrankungen habe. „Wie weit man sich als Lehrer den Schülern nähert, ist natürlich jedem so ein bisschen freigestellt“, sagt er.

Schulleiter Philipp Scholz sieht seine Schule für den Fall eines Infektionsausbruchs gut vorbereitet. Insbesondere deshalb, weil die Klassen überwiegend unter sich blieben, meist im selben Raum unterrichtet würden und es auch keinen Austausch zwischen den Jahrgängen gebe. So könne ein vollständiger Lockdown verhindert werden, hofft Scholz.

Die Lerndefizite der Schüler infolge der monatelangen Zwangspause will der Schulleiter im neuen Schuljahr so schnell wie möglich aufholen. „Aber das wird eine enorme Herausforderung, von der ich noch nicht weiß, wie wir sie am Ende bewältigen werden.“

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