Fridays for Future:Immer wieder freitags

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Dass man Fehlstunden im Gegensatz zum Klimawandel verkraften könne, ist so etwas wie die Grundanname der "Fridays for Future"-Proteste - hier formuliert auf einem Plakat in Köln. (Foto: Ina Fassbender/AFP)

Die Klimaproteste stürzen viele Schulen in ein Dilemma: Wie sollen sie Regelverstöße ahnden, die sie nicht ahnden wollen? Eine Bilanz zum Halbjahr.

Von Alex Rühle

Wilhelm Hausenstein war ein feiner Mann. Kunstkritiker, Kulturhistoriker, Autor eines beeindruckenden Buches über die Zerstörungen Münchens im Zweiten Weltkrieg, und nach 1945 innig um die Aussöhnung mit Frankreich bemüht. Republikweit bekannt wurde der Name aber eigentlich erst im März dieses Jahres, als der Direktor des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums in München auf die zackig anmutende Idee zu verfallen schien, Schülern, die zu den freitäglichen Klimademonstrationen gehen, mit hohen Bußgeldstrafen zu drohen. Dafür bekam er von den Eltern seiner Schüler gelinde gesagt Ärger. Im Nachhinein will er die Drohung nicht ernst gemeint haben, im Gegenteil: Das Gymnasium hat an einem Freitag im Mai einen "Klima- und Umweltschutztag" abgehalten, an dessen Ende alle älteren Schüler unbedingt und sehr gerne zur "Friday for Future"-Kundgebung durften.

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