Fragebogen Alte Schule:Sarah Wiener

Die Köchin, Unternehmerin und EU-Abgeordnete erinnert sich an heimliche Raucherpausen, an viele, "manchmal saublöde" Streiche und an das Glücksgefühl, das eine Eins in Mathe auslöst. Und erklärt, warum sie Noten trotzdem ablehnt.

Erste Reihe oder letzte Bank?

Wenn es nach mir ging, ganz hinten, nach den Lehrern: ganz vorn, zur Kontrolle.

Influencer oder Follower?

Als analoges Mädchen: Spurenlegerin.

Mein Hobby in der Pause?

Erst Tratsch, später heimlich rauchen.

Meine größte Stunde?

Abgesehen von vielen, manchmal saublöden Streichen: der Moment, in dem ich als Fünferkandidatin als eine von wenigen eine Eins in Mathe geschrieben habe. Mir war ganz schwindelig vor Glück.

Das würde ich gern vergessen:

Den Kaugummi in den Haaren einer, die ich nicht mochte. Mein Widerstand, aktiv mitzuarbeiten, meine faulen Ausreden.

Ein Denkmal gebührt ...?

... allen, die SchülerInnen noch eine dritte und vierte Chance gegeben haben. Bei vielen hat es irgendwann gezündet.

Lernen ist ...?

... etwas, von dem ich heute noch nicht weiß, wie man es effizient und genussvoll betreibt.

Noten sind ...

... das Ergebnis eines fehlgeleiteten Schulsystems, das die wichtigsten Werte wie Kreativität, eigenständiges Denken, Empathie und Respekt nicht ins Zentrum stellt.

Schule müsste ...?

... sich neu erfinden.

Entschuldigen muss ich mich bei ...

... allen, die unter mir gelitten haben.

Entschuldigen muss sich bei mir ...

... niemand. Aber mancher hätte seine Erziehungsmethoden hinterfragen können.

Zur Schule hat jeder was zu sagen. War ja jeder da. Deshalb gibt es jetzt jede Woche "Alte Schule".

© SZ vom 17.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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