Süddeutsche Zeitung

Finanzminister Schäuble:"Mir tut jeder leid, der mein Englisch ertragen muss"

So sorry: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble spricht mit badischer Einfärbung, egal ob im Bundestag oder wenn er in Brüssel wieder einmal den Euro retten muss. Nun entschuldigt er sich öffentlich für sein schlechtes Englisch.

Wolfgang Schäuble, 70, Christdemokrat und Bundesfinanzminister, schätzt sein Englisch als schlecht ein. "Mir tut jeder leid, der mein Englisch ertragen muss", gestand er gerade in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAZ). Allerdings glaube er trotzdem, dass Englisch die Sprache der europäischen Einigung sein wird.

Im Interview nimmt er sich und seine Sprachkenntnisse auch in Schutz: "Aber schlecht gesprochenes Englisch ist schließlich eine der am meisten gesprochenen Sprachen der Welt."

Als er noch Bundesinnenminister gewesen sei, habe er einmal vorgeschlagen, die Dolmetscher bei den Sitzungen des Europäischen Rats in Brüssel wegzulassen. Der damalige französische Innenminister Nicolas Sarkozy habe befürchtet, dass die Engländer davon einen Vorteil hätten. "Ich habe ihm entgegnet, dass sie vielmehr einen großen Nachteil hätten, weil wir ihre Sprache zerstören würden", sagte Schäuble mit einem lesbaren Grinsen im Gesicht.

Schäubles Intonation des Englischen ist hörbar vom Tonfall seiner badischen Heimat geprägt. Defizite im Wortschatz traten kürzlich in großer Klarheit zu Tage, als Schäuble mit Blick auf die Lage in Griechenland feststellte: "I think ... there will no ... it will not happen, that there will be a Staatsbankrott in Greece."

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