Finanzielle Förderung im Studium:Wie finde ich das richtige Stipendium?

Mehr als vier Millionen Treffer: Nur googeln hilft bei der Suche nach einem Stipendium nicht weiter. Mehr Erfolg verspricht die gezielte Recherche in speziellen Datenbanken. Und mit den richtigen Ansprechpartnern ist man der Konkurrenz einen Schritt voraus.

Sabrina Ebitsch

Die Bewerbung für ein Stipendium ist mit Aufwand verbunden. Der lohnt sich zwar, aber wer sich sinnvoll und vor allem erfolgreich bewerben will, muss Zeit investieren. Das geht bei der Recherche nach dem "richtigen" Stipendium, das zum eigenen Profil passt, los. Denn sinnvoller, als zehn hastige Bewerbungen zu verschicken, ist es, sich bei zwei oder drei Stiftungen zu bewerben, deren Anforderungen man entspricht - mit sorgfältig zusammengestellten Unterlagen.

Wer "Stipendium" googelt, bekommt mehr als vier Millionen Ergebnisse. Und ist dann entweder von der schieren Menge der Treffer überfordert oder frustriert, weil Google zuerst die ohnehin bekannten Begabtenförderwerke anführt, was den falschen Eindruck entstehen lässt, dass Stipendien nur etwas für akademische Überflieger wären. Oft hilft es aber zumindest für den Anfang, die Suchanfrage mit einem ganz bestimmten Ziel wie "Auslandssemester" oder einer Branche wie "Pharmazie" zu kombinieren.

Sich einen Überblick verschaffen und mit grundlegenden Informationen versorgen, kann man auf den Stipendium-Seiten von SZ.de. Es gibt darüber hinaus einige empfehlenswerte Webseiten, die Ausgangspunkt für die Recherche sein können. Das Online-Portal e-fellows bietet ein Stipendien-Wiki und eine Datenbank mit etwa 700 Einträgen, in der Interessierte mittels verschiedener Kriterien wie "Bildungsphase", "Fach" und "Region" nach passenden Stipendien suchen können. Auf www.mystipendium.de lassen sich mehr als 1200 Fördermöglichkeiten nach einer Registrierung durchsuchen.

Auch beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft kann man Stiftungen nach thematischen Schwerpunkten oder Art der Förderung heraussuchen. Die Datenbank umfasst allerdings lediglich die vom Deutschen Stiftungszentrum betreuten Stiftungen. Bei der Stiftungssuche des Bundesverbands Deutscher Stiftungen kann man 8300 Einträge nach Aufgabengebiet und Stichwörtern durchforsten.

Auch der Stipendienlotse des Bildungsministeriums sucht mit Kriterien wie "Bildungsphase", "Zielregion" oder "Studienfächer" nach passenden Stipendien. Eine umfangreiche Liste von Stipendiengebern bietet auch die Website squeaker.net. Regionale Datenbanken gibt es teilweise über die Bundesländer, zum Beispiel auf www.stiftungen.bayern.de. Und wer Stipendien für einen Auslandsaufenthalt sucht, findet beim Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) die umfassendste Datenbank.

Beratung bei Arbeiterkind.de

Die Website Stipendium Plus stellt die 13 Begabtenförderwerke vor. Wer sich für die Begabtenförderung entscheidet, kann sich vor der Bewerbung auf den Webseiten über die genauen Voraussetzungen, die Bewerbung und die Ausrichtung und Erwartungen der jeweiligen Stiftungen informieren. Das Deutschlandstipendium der Bundesregierung, das es an drei Vierteln aller Hochschulen bundesweit gibt, wird hier ausführlich vorgestellt.

Die Initiative Arbeiterkind.de für junge Leute, die als erste in ihrer Familie studieren, bietet auf ihrer Website Infos über Stipendien und Tipps für die Bewerbung. Wer sich unsicher ist, kann sich außerdem von den Mentoren der Initiative beraten lassen.

Weitere Anlaufstellen gibt es an den Hochschulen selbst, von denen viele mittlerweile Stipendienreferate unterhalten, die nicht nur die Vergabe hochschuleigener Stipendien organisieren, sondern auch zu weiteren Fördermöglichkeiten beraten. Tipps geben können mitunter auch die Fachschaften oder Dozenten, zu denen ein gutes Verhältnis besteht - für die Bewerbung braucht es später ohnehin ein Gutachten von einem Hochschullehrer.

Für Studentinnen und Doktorandinnen kann auch die Frauenbeauftragte der Hochschule eine hilfreiche Ansprechpartnerin sein, die über spezielle Angebote zur Frauenförderung Bescheid weiß. Außerhalb der Uni können unter Umständen die Stadtverwaltung, Gewerkschaften, Fach- oder Berufsverbände oder die Industrie- und Handelskammern weiterhelfen.

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