Da ist jemand gut in seinem Job, aber merkt, dass er noch besser sein könnte; dass ihn das, was er gerade macht, vielleicht in 20 Jahren nicht mehr ausfüllen wird. Aber für Weiterbildungsangebote, in die zusätzlich zum Einkommensausfall oft hohe Summen investiert werden müssen, ist kein Geld da.
In solchen beruflichen Zwickmühlen kann das Weiterbildungsstipendium der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung weiterhelfen. Junge Berufstätige können damit Fortbildungen, EDV-, Rhetorik- oder Sprachkurse und teils auch berufsbegleitende Studiengänge finanzieren. Arzthelfer lassen sich im Rahmen des Stipendiums beispielsweise zum Ernährungsberater fortbilden, Versicherungskaufleute zum Betriebswirt. Auch die Vorbereitung auf die Meister-, Techniker- oder Fachwirtprüfung wird gefördert. Zusätzlich können Stipendiaten Zuschüsse für Reisekosten oder Arbeitsmaterialien beantragen.
Das Stipendienprogramm ist Teil der Begabtenförderung des Bundes - das heißt, nicht jeder, sondern besonders qualifizierter Nachwuchs soll damit unterstützt werden. Für die Bewerbung ist deswegen Voraussetzung, dass die Berufsausbildung mit mindestens 87 von 100 Punkten oder mit einer Durchschnittsnote besser als 2,0 bestanden wurde. Auch die drei besten Teilnehmer an überregionalen beruflichen Leistungswettbewerben können in die Förderung aufgenommen werden. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Arbeitgeber oder die Berufsschule den Bewerber vorschlägt.
Bei den jeweiligen Kammern (also den Standesvertretungen der jeweiligen Berufsgruppe wie etwa die Industrie- und Handelskammern) oder entsprechenden Einrichtungen des öffentlichen Dienstes können Bewerber dann ihre Unterlagen und Zeugnisse einreichen. Für Berufe im Gesundheitswesen ist die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung selbst zuständig.
Wer aufgenommen wird, kann über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren Zuschüsse in Höhe von insgesamt 7200 Euro (Stand 2017) für verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen beantragen, wobei pro Kurs jeweils 10 Prozent Eigenanteil gezahlt werden müssen.