Jährlich erstellt das britische Magazin Times Higher Education eine Rangliste der besten Universitäten weltweit. Anhand von 13 objektiven Kriterien werden die Hochschulen verglichen. Dazu gehören unter anderem Lehre, Forschung, Einfluss und Innovationspotential der jeweiligen Universität. Auf den folgenden Seiten finden Sie die Ergebnisse des Rankings 2016-2017 - mit den Top Ten sowie den bestplatzierten deutschen Unis. Anmerkung: Ebenfalls einmal pro Jahr erstellt Times Higher Education eine Rangliste der prestigeträchtigsten Universitäten weltweit. Dieses Ranking beruht auf rein subjektiven Eindrücken von Akademikern, die ihre persönlichen zehn Favoriten nennen. Diese Rangliste finden Sie hier.
Platz 30: Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, Deutschland
Beste deutsche Uni ist die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München auf Rang 30. "Einige der berühmtesten Personen der modernen Geschichte haben hier ihre Jugend verbracht", heißt es in der Beschreibung der Hochschule. Unter den bekannten Alumni der Exzellenz-Uni ist auch Moderator Thomas Gottschalk: Er studierte an der LMU Germanistik und Geschichte für das Grund- und Hauptschullehramt. Auch Günther Jauch war eine Weile an der LMU eingeschrieben, gab sein Studium der Politik und Neueren Geschichte aber zugunsten eines Jobs beim Bayerischen Rundfunk auf. Acht weitere deutsche Universitäten schaffen es unter die Top 100: die Universität Heidelberg (Platz 43), die TU München (46), die Humboldt Universität Berlin (57), die Freie Universität Berlin (75), die RWTH Aachen (78), die TU Berlin (82) sowie die Unis in Tübingen (89) und Freiburg (95).
Platz 10: University of Chicago, Illinois, USA
Gerade so in die Top Ten geschafft hat es die University of Chicago. Die private Hochschule wurde 1890 vom legendären US-Milliardär und Ölmagnaten John D. Rockefeller gegründet und ist Gründungsmitglied der Association of American Universities, eines seit 1900 bestehenden Verbundes führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten. Zumindest in der fiktiven Welt der Abenteuerfilme und -bücher hat der Archäologe Indiana Jones (gespielt von Harrison Ford) im Jahr 1922 in Chicago promoviert.
Platz 9: Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich, Schweiz
Die Top-Uni in Kontinentaleuropa steht in der Schweiz: Im aktuellen Ranking von Times Higher Education schafft es die ETH Zürich auf Rang neun. Bereits im Vorjahr war sie laut den Machern der Rangliste die erste europäische Universität außerhalb Großbritanniens seit zehn Jahren, die es in die Top Ten schaffte. Die Zürcher Verantwortlichen versprechen Studenten eine "solide wissenschaftliche Grundbildung kombiniert mit praktischer Anwendung", Forscher sollen außerdem "ein breites wissenschaftliches Spektrum und fächerübergreifende Zusammenarbeit" erleben dürfen.
Platz 8: Imperial College London, Großbritannien
Der volle Name dieser Hochschule lautet: The Imperial College of Science, Technology and Medicine. Das Hauptaugenmerk in Forschung und Lehre liegt auf Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Medizin und Wirtschaftswissenschaften. Einer unter vielen bekannten Alumni ist der ehemalige Queen-Gitarrist Brian May, der 1965 sein Studium der Astronomie mit dem Schwerpunkt Infrarotastronomie in London begann. Seine bereits begonnene Doktorarbeit konnte er der Musik wegen vorerst nicht beenden - holte das aber 2007 nach. Der Titel von Mays Dissertation: "Radial Velocities in the Zodiacal Dust Cloud".
Platz 7: Princeton University, New Jersey, USA
"Dei sub numine viget" ist der Wahlspruch der Princeton University, "unter Gottes Kraft blüht sie auf". Die Hochschule ist eng mit der presbyterianischen Kirche verbunden, stellt heute aber keine religiösen Voraussetzungen mehr an ihre Studenten. Einer von ihnen war seinerzeit auch Donald Rumsfeld, Urgestein der Republikaner und langjähriger Verteidigungsminister der USA. Solch namhafter Alumni zum Trotz landet Princeton nur auf Platz sieben.
Platz 6: Harvard University, Massachussetts, USA
Die Harvard University belegte vor zwei Jahren noch Platz zwei im Ranking der besten Unis. Sie ist die älteste Hochschule der USA (1636 gegründet) und nach ihrem Stifter, dem Theologen John Harvard, benannt. Die Liste prominenter Absolventen kann sich sehen lassen. So besuchte neben Schauspieler Tommy Lee Jones auch der amtierende US-Präsident Barack Obama die Ivy-League-Uni in Cambridge bei Boston.
Platz 5: Massachusetts Institute of Technology (MIT), Massachusetts, USA
Das Massachusetts Institute of Technology in Cambridge bei Boston, kurz MIT, ist eine der besten Adressen für Mathematik, Naturwissenschaften und technische Studiengänge. Böse Zungen behaupten, auf kaum einem anderen Uni-Campus sei die Nerd-Dichte so hoch wie hier. Was für ein Student seinerzeit Kofi Annan war, ist nicht bekannt. Nach seiner Studienzeit, die er 1972 mit einem Master of Business Administration abschloss, tat es Annan aber vielen MIT-Absolventen nach und wurde beruflich äußerst erfolgreich. Als langjähriger Generalsekretär der Vereinten Nationen machte er seiner Alma Mater alle Ehre.
Platz 4: University of Cambridge, Großbritannien
Die 1209 gegründete Hochschule ist nicht nur eine der ältesten Unis überhaupt. Sie ist auch seit Jahrhunderten berühmt für Forschung und Lehre - Cambridge hat mehr Nobelpreisträger hervorgebracht als jede andere Hochschule. Einer der berühmtesten Cambridge-Alumni hat für seine Verdienste zwar keine entsprechende Auszeichnung bekommen. Das liegt aber wohl allein daran, dass Nobelpreise zu Zeiten von Sir Isaac Newton - dem Vater der Mechanik - noch gar nicht vergeben wurden. Im Bild: Trinity College ist eines der 31 Colleges, die gemeinsam die University of Cambridge bilden.
Platz 3: Stanford University, Kalifornien, USA
Stanford gilt nach Harvard als die wählerischste Universität in den Vereinigten Staaten, weniger als zehn Prozent aller Bewerber ergattern einen Studienplatz. Unter den Absolventen ist Jerry Yang (im Bild), ein Mitbegründer und ehemaliger CEO des Internetdienstes Yahoo. Auch die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin lernten sich 1995 während ihres Informatikstudiums in Stanford kennen. Die Liste betuchter wie bekannter Stanford-Studenten ist lang. Wer an der Uni in Kalifornien vor einigen Jahren Kurse in Englischer Literatur besuchte, konnte beispielsweise der späteren Oscar-Gewinnerin Reese Witherspoon begegnen. Golfprofi Tiger Woods studierte hier zwei Jahre lang Volkswirtschaftslehre.
Platz 2: California Institute of Technology, Kalifornien, USA
Auf der Liste der besten Universitäten schafft es die "Caltech" in Pasadena bei L.A. nach Platz eins im Vorjahr diesmal nur auf Rang zwei. Der Schwerpunkt der privaten Forschungseinrichtung liegt in den Natur- und Ingenieurswissenschaften. Mit nur 2300 Studenten und 300 Lehrkräften ist die Universität extrem klein, hat aber trotzdem bereits 31 Nobelpreisträger hervorgebracht. Sie denken jetzt: "California Institute of Technology - nie gehört!"? Dabei ist die Caltech durchaus in der modernen Popkultur verankert: Sie spielt eine Nebenrolle in der erfolgreichen US-Serie The Big Bang Theory. Die vier männlichen Hauptcharaktere - zwei Physiker (Leonard, Zweiter von links, und Sheldon, rechts), ein Ingenieur (Howard, links) und ein Astrophysiker (Raj, Zweiter von rechts) - arbeiten alle an der Caltech.
Platz 1: University of Oxford, Großbritannien
Im 13. Jahr seines Bestehens nimmt erstmals keine US-Uni die Spitzenposition im Ranking ein - stattdessen steht erstmals die britische University of Oxford ganz oben. Auch sie kann sich mit prominenten Alumni schmücken: Physiker Stephen Hawking hat hier ebenso studiert wie Schauspielerin Emma Watson. Beeindruckende Absolventen-Zahlen verhalfen der Hochschule wohl auch zu Platz zwei: "26 britische Premierminister, mindestens 30 politische Führer anderer Länder, zwölf Heilige und 20 Erzbischöfe von Canterbury waren Oxianer", heißt es in der Beschreibung der University of Oxford.