Süddeutsche Zeitung

Bildungsstudien in Deutschland:Pisa, Iglu, Timss

Pisa, Iglu, Timss: Die Leistungen von Schülern werden in schöner Regelmäßigkeit abgeprüft - national und im internationalen Vergleich. Das steckt hinter den Tests.

Die Leistungen von deutschen Schülern werden regelmäßig in Bildungsstudien überprüft. Der bekannteste Test ist die sogenannte Pisa-Studie, die den deutschen Schülern Ende 2001 deutliche Defizite bescheinigte und eine bundesweite Debatte über das Bildungssystem in Deutschland auslöste. Weitere internationale Leistungstests heißen Iglu und Timss.

  • Pisa: Die PISA-Studie ist eine internationale Bildungsuntersuchung zur Kompetenz von 15-Jährigen. Das Kürzel PISA steht für "Programme for International Student Assessment". Die Studie wird alle drei Jahre erhoben, die jüngste Untersuchung stammt von 2009. Die Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gilt als einziger internationaler Leistungsvergleich von Schülern gegen Ende ihrer Pflichtschulzeit. Bei jeder Untersuchung wird ein bestimmter Schwerpunkt abgefragt. 2000 stand die Lesekompetenz im Mittelpunkt, 2003 mathematische Kenntnisse, 2006 das naturwissenschaftliche Verständnis der Jugendlichen und 2009 wieder die Lesekompetenz. Um einen Vergleich zwischen den Bundesländern zu ermöglichen, macht Deutschland immer auch einen nationalen Ergänzungstest - Pisa-E genannt.
  • Iglu: Deutschland nimmt seit 2001 an Iglu, der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (englisch Pirls, Progress in International Reading Literacy Study), mit dem Ziel teil, das Leseverständnis der Schüler, ihre Einstellung zum Lesen und ihre Lesegewohnheiten am Ende der Grundschulzeit zu erfassen. Iglu findet im Abstand von fünf Jahren statt. (Hier finden Sie die Ergebnisse der aktuellen Iglu-Studie). Die nächste Erhebung ist für 2016 geplant. Auf internationaler Ebene ist die International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) verantwortlich für die Organisation. In Deutschland wurde Iglu von einem interdisziplinären Wissenschaftlerteam unter Leitung von Wilfried Bos vom Institut für Schulentwicklungsforschung an der Technischen Universität Dortmund, durchgeführt. An Iglu 2011 haben weltweit 45 Staaten teilgenommen. Hinzu kommen neun Regionen, die für Bildungsfragen weitestgehend selbst verantwortlich sind. In Deutschland wurden für den internationalen Vergleich 4000 Kinder aus 197 Schulen berücksichtigt. Außerdem gibt es - wie bei Pisa - einen nationalen Ergänzungstest, Iglu-E genannt. Damit werden die Leistungen in den Bundesländern verglichen und zusätzliche Schwerpunkte untersucht, wie Ganztagsangebote oder der soziokulturelle Hintergrund der Schüler.
  • Timss: Deutschland beteiligt sich seit 2007 an der internationalen Schulleistungsstudie Timss (Trends in International Mathematics and Science Study), um die mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen von Schülern am Ende der Grundschulzeit zu erfassen. Timss wird alle vier Jahre durchgeführt. Die nächste Erhebung findet im Jahre 2015 statt. An Timss 2011 haben weltweit 50 Staaten sowie sieben Regionen teilgenommen (Hier finden sie die aktuellen Ergebnisse der Timss-Erhebung.). In Deutschland wurden für den internationalen Vergleich 3995 Schüler aus 197 Schulen in die Untersuchung einbezogen. Für die Umsetzung der Studie sind ebenfalls die IEA und das Institut von Professor Bos verantwortlich. Deutschland beteiligt sich seit 2007 an der internationalen Schulleistungsstudie.

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dapd/wolf
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