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Bildung - Weimar:Corona bremst Auslandskontakte von Universitäten aus

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Erfurt (dpa/th) - Die Corona-Pandemie bremst an Thüringens Universitäten die Kontakte ins und aus dem Ausland aus. So wurde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena bekannt, dass etwa 150 Studierende wegen Reisebeschränkungen oder Visaproblemen nicht nach Jena kommen konnten, wie die Hochschule auf Anfrage mitteilte. An der Bauhaus-Universität Weimar fiel die Zahl der Studierenden, die im Wintersemester an einer Partneruniversität studieren, gegenüber dem Wintersemester des Vorjahres von circa 150 auf 40.

Auch wenn es das Wissenschaftsministerium nicht in einen direkten Zusammenhang mit Corona bringt, bei den Erstsemestern ist die Zahl der ausländischen Studierenden deutlich zurückgegangen: Hatten sich im Wintersemester 2019/20 noch 2337 Studierende aus dem Ausland erstmals an einer Thüringer Hochschule eingeschrieben, waren es in diesem Wintersemester nur noch 1651. Das entspricht einem Minus von knapp 30 Prozent.

An der Technischen Universität Ilmenau hat Corona vor allem auf die Forschung Auswirkungen: Dienstreisen der Wissenschaftler an andere Forschungseinrichtungen und Gastaufenthalte externer Wissenschaftler an der TU Ilmenau sind massiv eingeschränkt.

In Jena sind für das Wintersemester rund 18 000 Studierende eingeschrieben, rund 2500 kommen aus dem Ausland. Der Universität lagen für das Semester insgesamt rund 300 Bewerbungen für Auslandssemester vor. "Tatsächlich im Ausland sind nun etwas über 100, manche nutzen virtuelle Angebote der Partneruniversitäten", berichtete Hochschulsprecher Axel Burchardt. "Wie viele Studierende sich in Folge von Corona erst gar nicht um Stipendien oder Plätze im Ausland beworben haben, können wir natürlich nicht sagen."

Ähnliche Erfahrung werden auch in Weimar gemacht: "Viele Studierende verschieben ihren geplanten Auslandaufenthalt in das Sommersemester, die Zahl der geplanten Aufenthalte hat sich gegenüber dem vergangenen Sommersemester deutlich erhöht - von 80 auf 125", umreißt es Miriam Rebsamen von der Pressestelle der Bauhaus-Universität. Ob sich alle diese Vorhaben realisieren lassen, bleibe freilich abzuwarten. Die Zahl der Studierenden von Partneruniversitäten, die im Wintersemester an der Bauhaus-Universität Weimar studieren, hat sich gegenüber dem Wintersemester des Vorjahres von circa 80 auf 30 verringert.

Dennoch sehen sich die Hochschulen für ihre in- und ausländischen Studierenden auch im Wintersemester gewappnet. Zahlreiche Lehrveranstaltungen würden online angeboten, so dass sie auch aus dem Ausland verfolgt werden könnten, teilten die Universitäten übereinstimmend mit. Doch vor allem den Erstsemestern werden auch Präsenzveranstaltungen angeboten, um ihnen den Start an den Hochschulen zu erleichtern. Um das möglich zu machen, wurden unter anderem in Weimar externe Räumlichkeiten in der Stadt angemietet.

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