Bildung - Stuttgart:Kretschmann greift Philologenverband an

Ausbildung
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), gibt ein Pressestatement ab. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Stuttgart (dpa/lsw) - Nach der harschen Kritik des Philologenverbands an Gemeinschaftsschulen hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die neue Schulart verteidigt. "Die Urteile des Philologenverbands haben mit einer systematischen Untersuchung aus meiner Kenntnis erstmal überhaupt gar nichts zu tun", sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. "Das sind unzufriedene Gymnasiallehrer, die lieber am Gymnasium wären und jetzt da ein bisschen rumkritisieren." In jeder Schulart werde man unzufriedene Lehrer finden. Bei den Äußerungen des Verbands handle es sich schlichtweg um Einzelmeinungen. "Das kann man so machen, aber hilfreich ist es gewiss nicht."

Der Philologenverband, der die Gymnasiallehrer vertritt, hatte zuvor harsche Kritik an den Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg geäußert. Sie seien finanziell ein Fass ohne Boden und brächten keine besseren Lernleistungen der Schüler. Die Interessensvertretung sprach auch von einer großen Unzufriedenheit von Gymnasiallehrern an Gemeinschaftsschulen.

In Gemeinschaftsschulen wird auf drei Niveaustufen unterrichtet, die zum Hauptschulabschluss, zum Realschulabschluss oder zum Abitur führen können. Dabei gibt es Unterricht in traditioneller Form, eigenständiges Lernen und Lernen in Gruppen. Die Schüler bekommen erst einmal keine Zeugnisse, sondern Lernentwicklungsberichte, um zu sehe, wo sie stehen. Die grün-rote Vorgängerregierung hatte die Gemeinschaftsschule 2012 im Südwesten neu eingeführt. Mittlerweile bieten einige von ihnen auch eine gymnasiale Oberstufe an.

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