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Bildung - Schwerin:Knapp 14 000 ABC-Schützen eingeschult

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Schwerin (dpa/mv) - An Mecklenburg-Vorpommerns Grundschulen sind am Samstag rund 13 900 Erstklässler eingeschult worden. Bei festlichen Veranstaltungen in ihrer Schule lernten sie ihre Lehrerin oder ihren Lehrer kennen, nahmen erstmals in ihren Bänken im Klassenzimmer Platz und erhielten ihren Stundenplan. Am Montag soll der Schulalltag für alle rund 152 700 Schüler unter Corona-Bedingungen beginnen - damit legen die Schulen im Nordosten in diesem Jahr als bundesweit erste nach den Sommerferien wieder los.

Gerade in Corona-Zeiten sei der Schulstart besonders aufregend, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bei einer Einschulungsfeier in der Grundschule Lankow in Schwerin. "Die wichtigste Voraussetzung für einen guten Schulstart in Corona-Zeiten ist, dass wir niedrige Infektionszahlen haben." Deutschland stehe im internationalen Vergleich gut da. "Und Mecklenburg-Vorpommern ist das Bundesland, das von Anfang an bis heute die geringsten Infektionszahlen hat."

Angst brauche niemand zu haben, sagte Schwesig, "aber wir müssen weiter vorsichtig sein". Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler und der Lehrerinnen und Lehrer habe für sie oberste Priorität.

Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) zeigte sich "beeindruckt, mit wie viel Engagement und Kreativität Schulleitungen und Lehrkräfte die Einschulungsfeiern geplant und organisiert haben - mit den notwendigen Hygieneregeln". Sie nahm an Einschulungsfeiern der Grundschule Ueckertal in Pasewalk teil.

Die Lehrergewerkschaft VBE sieht dem Schulstart mit gemischten Gefühlen entgegen. "Natürlich haben wir Lehrerinnen und Lehrer auch ein Bauchgrummeln, wenn wir an den Schulstart denken und parallel sehen, dass die Infektionszahlen wieder steigen", erklärte der Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Michael Blanck. "Und vor allem die Sorglosigkeit, die sich in der Gesellschaft anscheinend immer weiter breit macht, bereitet uns Sorgen."

Selbst wenn in den Schulen konsequent alle Hygieneregeln eingehalten würden, sei den Lehrkräften schon klar, "dass es nach und auch schon vor der Schule zu einer Vermischung der Gruppen kommen wird, die in den Schulen strikt getrennt werden". Als Beispiel nannte er die Schulbusse und Haltestellen.

Rund 400 der 13 000 Lehrer können wegen ihrer persönlichen Corona-Risiken nicht vor Klassen unterrichten und bleiben weiter im Homeoffice. Das Bildungsministerium garantiert jedem Grundschüler täglich mindestens vier Stunden Präsenzunterricht und jedem Schüler einer weiterführenden Schule fünf Stunden. Martin geht davon aus, dass viele Schulen mehr ermöglichen. Was nicht in der Schule unterrichtet wird, soll den Plänen zufolge digital zu Hause gelernt werden.

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