Bildung - Rostock:Bildungsministerin: Grundschullehrer in Greifswald ausbilden

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Rostock (dpa/mv) - Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) hat Pläne für mehr Grundschullehrer in Mecklenburg-Vorpommern vorgelegt. Wie Martin im Gespräch mit der "Ostsee-Zeitung" (Mittwoch) erklärte, will sie, dass die Universität Greifswald wieder Studienplätze für Grundschullehrer anbietet. "Wir müssen auch in Vorpommern Lehrkräfte ausbilden, denn die Chance, dass sie dann auch in der Region bleiben, ist groß".

Außerdem soll das Gehalt von Grundschullehrern an das der Kollegen in den weiterführenden Schulen angeglichen werden. So sollen die Berufsanfänger in den Grundschulen künftig etwa 400 Euro mehr brutto bekommen.

Die Bildungsministerin stellte in dem Interview auch Inhalte des Studiums in Frage: "Muss ein Grundschullehrer genauso schwierige Matheprüfungen ablegen wie jemand, der später als Mathematiker in die Wissenschaft geht?" Statt einer hohen Fachlichkeit plädierte sie für mehr Praxisbezug.

Das Bündnis "Gute Schule in M-V" kritisiert seit März die Bildungspolitik der Landesregierung, so dass die Erneuerung des Landesschulgesetzes schon mehrfach verschoben wurde. Der Elternratsvorsitzende Kay Czerwinski warnte im September vor der Gefahr eines "systematischen Versagens der gesamten Bildung". Darauf angesprochen, beschwichtigte Martin: "Panikmache ist unbegründet. Die Maßnahmen die wir uns vorgenommen haben, werden greifen."

In Mecklenburg-Vorpommern werden nach Berechnung der Lehrer-Gewerkschaft GEW 8500 Lehrer bis Ende des nächsten Jahrzehnts in den Ruhestand gehen. Die Gewerkschaft fordert statt der jährlich geplanten zusätzlich 50 Millionen Euro im Bildungssystem eine Verdoppelung der Mehrausgaben. Für Samstag ruft sie zu Demonstrationen in Schwerin, Rostock, Greifswald und Neubrandenburg auf. Sie erwartet etwa 2000 Teilnehmer.

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