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Bildung - Mainz:Hubig lobt Grundschulen - Kompetenzen weiter verbessern

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Mainz/Berlin (dpa/lrs) - Bildungsministerin Stefanie Hubig hat die Ergebnisse der rheinland-pfälzischen Grundschüler beim IQB-Bildungsmonitor gelobt. Die SPD-Politikerin kündigte zugleich mehr Unterstützung der Lehrer an, um die Kompetenzen der Kinder weiter zu verbessern. Rheinland-Pfalz sei nur eins von drei Bundesländern, in denen die Grundschüler in der Studie "stabile Ergebnisse erzielt und trotz der Corona-Pandemie ihre Leistungen gehalten haben", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Es ist ein wirklich großer Verdienst unserer Grundschullehrkräfte, dass unsere Schülerinnen und Schüler trotz zeitweiser Schulschließungen stabile Ergebnisse erreichen konnten." Besonders freue sie, dass die Grundschulen in Mathe jetzt auf Platz fünf liegen.

Die bildungspolitische Sprecherin der oppositionellen CDU-Fraktion, Jenny Groß, zeigte sich dagegen "erschrocken vom Abschneiden rheinland-pfälzischer Grundschülerinnen und -schüler bei der aktuellen IQB-Studie".

Hubig kündigte an, es müsse weiter daran gearbeitet werden, die Kompetenzen der Grundschüler zu verbessern. "Wir sind bei weitem noch nicht zufrieden." Die Studie habe gezeigt, "dass die Pandemie für das gesamte Bundesgebiet die soziale Schere weiter geöffnet" habe. "Das ist für mich - auch mit Blick auf die kommenden Jahre - die wichtigste Aufgabe", sagte Hubig. Lehrer bräuchten "diagnosegeleitete Förderinstrumente", die den individuellen Förderbedarf der Jungen und Mädchen zeigten, aber auch deutlich machten, wie diese Schüler gefördert werden können.

Mit Blick auf neu zugewanderte Kinder und Jugendliche zeige die Studie, dass die Sprachförderung früher beginnen und möglichst in den Alltag integriert werden müsse. In Rheinland-Pfalz beginne die Sprachförderung bereits alltagsintegriert in den Kitas. "Anders als in anderen Bundesländern werden neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler direkt in Regelklassen aufgenommen und erhalten parallel Deutsch-Intensivkurse." Das bilde sich in den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends bereits ab. "In Rheinland-Pfalz haben - anders als in anderen Bundesländern - die Kinder mit Zuwanderungshintergrund keine deutlich schlechteren Ergebnisse erzielt als Kinder ohne Zuwanderungshintergrund." Auf diesem wichtigen Ergebnis müsse aufgebaut werden.

Groß sagte dagegen, die Grundschulen bräuchten "ein nachhaltiges Personalentwicklungskonzept mit einer realistischen Bedarfsplanung". Dazu gehörten mehr Stellen, mehr Ausbildungsplätze sowie mehr Angebote zur pädagogischen Weiterbildung.

Bei der Studie zu den Kompetenzen von Viertklässlern in den Fächern Deutsch und Mathematik haben die teilnehmenden Grundschüler in Rheinland-Pfalz stabile Leistungen gezeigt. Nach den Ergebnissen des IQB-Bildungsmonitor für das Jahr 2021 haben Viertklässlerinnen und Viertklässler deutschlandweit gesehen zunehmende Rechtschreib-, Lese- und Matheprobleme. Sie sind im Vergleich zum Leistungsstand vor zehn und fünf Jahren deutlich zurückgefallen.

Die Kernergebnisse der Studie waren bereits im Juli verkündet worden. Am vergangenen Montag hatte die Kultusministerkonferenz nun auch die detaillierten Länderanalysen veröffentlicht.

© dpa-infocom, dpa:221024-99-237824/3

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