Bildung - Magdeburg:Grundschullehrkräfte demonstrieren für bessere Bezahlung

Bildung - Magdeburg: Teilnehmer einer Kundgebung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit Fahnen. Foto: Sebastian Willnow/dpa/Archivbild
Teilnehmer einer Kundgebung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit Fahnen. Foto: Sebastian Willnow/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - Grundschullehrkräfte werden in Sachsen-Anhalt weiterhin schlechter bezahlt als die anderer Schulformen und in den Nachbarbundesländern. Einem Aufruf der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zum Protest folgten am Donnerstagnachmittag mehrere Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Magdeburger Domplatz. Mit Transparenten, Fahnen und Ratschen verliehen sie vor dem Landtag unter dem Motto "Packt's endlich" der Forderung nach besserer Bezahlung Nachdruck.

Grundschullehrkräfte in Sachsen-Anhalt verdienten bis zu 500 Euro weniger als ihre Kollegen und Kolleginnen anderer Schulformen. Das sei ein Grund für die Abwanderung von Fachkräften. Rednerinnen forderten eine bessere Bezahlung und somit mehr Wertschätzung ein.

"Der Alltag von Grundschullehrkräften ist nicht weniger anstrengend - im Gegenteil: Lehrkräfte an den Grundschulen leisten unverzichtbare Arbeit an einer sehr heterogenen Schulform", erklärte GEW-Landeschefin Eva Gerth. "Trotz Sprachbarrieren motivieren und integrieren sie alle Kinder und haben zudem mit einer desolaten Unterrichtsversorgung zu kämpfen."

Laut GEW werden in Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin sowie in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein Grundschullehrkräfte nach den Entgelt- und Besoldungsgruppen A13 und E13 bezahlt. Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) hat sich bereits für eine bessere Bezahlung der Grundschullehrkräfte ausgesprochen.

Aus Sicht der Landesvorsitzenden des Grundschulverbands, Thekla Mayerhofer, ist die höhere Bezahlung ein wichtiger und notwendiger Schritt. Umfragen hätten aber gezeigt, dass sich viele Grundschullehrkräfte bessere Arbeitsbedingungen wünschten. So würden viele Lehrerinnen Deko, Bücher und Bleistifte für Kinder bis hin zum Regal im Klassenraum aus eigener Tasche bezahlen. Mayerhofer sieht hier ein Budget zugunsten der Unterrichtsqualität für sinnvoll an.

Zudem mache die Bürokratie eine individuelle Förderung etwa über spezielle Lern-Apps, Arbeitsblätter oder zusätzliche Kopien schwer. Die Ausstattungsmöglichkeiten müssten im Sinne der Kinder verbessert werden. Das Land habe aufgrund des Lehrermangels viel Geld nicht ausgegeben, dieses sollte in Bildung reinvestiert werden.

© dpa-infocom, dpa:221013-99-108446/3

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