Bildung - Hannover:Hunderttausende brechen in lang ersehnte Sommerferien auf

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Eine Lehrerin schreibt in einer Schule an die Tafel. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Nach langen Monaten des Corona-Lockdowns und anderen Beschränkungen brechen Hunderttausende Menschen in Niedersachsen am Donnerstag in die Sommerferien auf. Am Mittwoch hatten rund 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler ihren letzten Schultag nach einem überwiegend vom Distanzunterricht geprägten Halbjahr. Zeitgleich begannen auch für rund 88.000 Lehrkräfte sowie 40.000 weitere Schulbeschäftigte die Ferien, wie das Kultusministerium mitteilte.

Auf dem viele Monate fast verwaisten Flughafen Hannover gab es unterdessen wieder Gedränge - fast so, wie vor der Corona-Pandemie. Angesichts des Andrangs von Urlaubern kam es zu Verzögerungen und längeren Wartezeiten. Die Auslastung liege bei über 80 Prozent, teilte Flughafen-Sprecher Sönke Jacobsen mit. Passagiere wurden gebeten, mehr Zeit einzuplanen und drei Stunden vor Abflug da zu sein. "Man merkt deutlich, dass sich die Leute nach Urlaub sehnen und vor allem die Flugzeuge in die touristischen Gebiete gut gebucht sind", sagte Jacobsen.

Am beliebtesten seien Mallorca und Antalya, aber auch die anderen Warmwasser-Urlaubsziele auf dem spanischen Festland und in der Türkei. Alles rund um das Mittelmeer wie Griechenland und auch die Kanaren seien begehrt, berichtete der Flughafen-Sprecher. Am Mittwoch starteten 38 Flugzeuge ab Hannover, für Donnerstag waren 46 Flüge geplant.

Innenminister Boris Pistorius mahnte gemeinsam mit dem ADAC, der Landesverkehrswacht und der Johanniter-Unfall-Hilfe zur Vorsicht im Straßenverkehr. "Starten Sie entspannt Ihre Reise, fahren Sie vorsichtig und nehmen Sie im Straßenverkehr besondere Rücksicht auf alle anderen", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch.

Urlaubern riet der Corona-Krisenstab, sich fünf Tage nach einer Reise von Menschen fernzuhalten und eigenverantwortlich zu testen - auch wenn man vollständig geimpft sei. "Trotz eines vollständigen Impfschutzes kann man sich anstecken und Krankheiten weitergeben", sagte Claudia Schröder, die stellvertretende Leiterin des Corona Krisenstabs der Landesregierung. Die Impfung schütze zwar vor schweren Krankheitsverläufen, aber nicht zu einhundert Prozent vor einer Infektion mit dem Virus. "Die Masse des Reiseverkehrs liegt noch vor uns", warnte Schröder.

Das Kultusministerium blickte auf das Schuljahr zurück und dankte dem Personal an Schulen und Kitas. "Die Schülerinnen und Schüler können ausgesprochen stolz sein auf ihre Leistungen", sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Abschlüsse und Zeugnisse wurden demnach unter ungewohnten und schwierigen Bedingungen erworben. "Nunmehr können, sollen und müssen alle Beteiligten eine Pause einlegen, abschalten und neue Kraft tanken", betonte Tonne. Das neue Schuljahr beginnt am 2. September.

Der Verband niedersächsischer Lehrkräfte (VNL) rief dazu auf, den Sommer effektiv zu nutzen, um Präsenzunterricht im neuen Schuljahr zu gewährleisten. "Die Sommerzeit muss zügig dazu genutzt werden, Defizite der Vergangenheit aufzuarbeiten und gemachte Fehler nicht zu wiederholen", sagte der Verbandsvorsitzende Torsten Neumann.

© dpa-infocom, dpa:210721-99-465215/3

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