Süddeutsche Zeitung

Bildung - Erfurt:Rot-Rot-Grün und CDU fordern mehr Corona-Tests an Schulen

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Erfurt (dpa/th) - Die Fraktionen von Linke, SPD, Grüne und der CDU haben sich für breitere Corona-Testmöglichkeiten an Thüringens Schulen ausgesprochen. Der Bildungsausschuss empfehle der rot-rot-grünen Landesregierung, dass Erzieher und Lehrer künftig zweimal wöchentlich getestet werden können, sagte der Ausschussvorsitzende Torsten Wolf (Linke) am Dienstag am Rande der Beratungen. Schüler sollen sich demnach einmal pro Woche testen lassen können.

Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hatte zuvor vorgerechnet, dass deutlich mehr Geld für eine Ausweitung des Testsystems an Schulen nötig wäre.

Der CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner sagte, vor allem in den höheren Klassenstufen seien breitere Testmöglichkeiten nötig.

Wolf sagte, der Ausschuss spreche sich auch für das Tragen von einfachen Mund-Nase-Bedeckungen bereits in der Grundschule aus. "Hintergrund ist, dass Studien gezeigt haben, dass selbst die einfachen Mund-Nasen-Bedeckungen das Infektionsrisiko deutlich senken", sagte Wolf.

Empfohlen werde auch, dass Eltern von Schülern aller Klassenstufen per Antrag die Präsenzpflicht ihrer Kinder aussetzen können. Schüler sollen somit die Möglichkeit bekommen, auch zu Hause unterrichtet zu werden, falls sie zum Beispiel wegen Vorerkrankungen das Infektionsrisiko scheuen, für den Unterricht in die Schule zu kommen.

Die Empfehlungen des Bildungsausschusses sind für die Landesregierung nicht bindend.

Die Grünen-Fraktionschefin und -Bildungspolitikerin Astrid Rothe-Beinlich erklärte, ihre Fraktion begrüße die schrittweise Öffnung der Schulen. Die Landesregierung solle aber bei den Schulträgern darum bitten, den Schülertransport zu entzerren - damit die Kinder und Jugendlichen nicht eng gedrängt in den Schulbussen sitzen.

Thüringens Verkehrsminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) wies darauf hin, dass für eine Ausweitung des Schülerverkehrs Mittel abgerufen werden können. Dies habe man in Abstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium gegenüber den Kommunen und ihren Spitzenverbänden klargestellt, erklärte Hoff am Dienstag. "Darüber hinaus stehen den Kommunen über die Schulinvestitionspauschale unbürokratisch abrufbare Mittel zum Einbau von Luftfilteranlagen zur Verfügung, die dort eingesetzt werden sollen, wo eine natürliche Lüftung nicht gewährleistet ist", so Hoff.

Nach Ansicht des SPD-Bildungspolitikers Thomas Hartung sollten Schüler ab der Klassenstufe 5 medizinische Masken im Schulalltag tragen.

© dpa-infocom, dpa:210216-99-468025/3

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210216-99-468025
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal