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Bildung:Deutschland verschlechtert sich in Pisa-Studie leicht

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Berlin (dpa) - Die deutschen Schüler haben sich im internationalen Leistungsvergleich Pisa leicht verschlechtert.

Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften ging der Punktwert im Vergleich zur vorherigen Pisa-Studie vor drei Jahren nach unten. Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Berlin mit.

Es ist die mittlerweile siebte Pisa-Studie. Seit dem Jahr 2000 werden für den Vergleichstest alle drei Jahre weltweit Hunderttausende Schüler im Alter von 15 Jahren in den Bereichen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften geprüft. Schwerpunktmäßig wird jeweils ein Bereich stärker abgefragt. Diesmal ging es vor allem um die Lesekompetenz. Die Tests finden inzwischen vor allem am Computer statt. Die Schüler müssen sich durch verschiedene Aufgaben klicken.

In Deutschland spielt der Vergleichstest traditionell eine große Rolle, weil die deutschen Schüler bei der Erstauflage von Pisa 2000/2001 schlechter abgeschnitten hatten als der OECD-Durchschnitt. Das löste eine heftige Debatte über das deutsche Bildungssystem aus. Später war vom "Pisa-Schock" die Rede. "Der Schock über die Pisa-Ergebnisse im Jahr 2000 lag auch darin begründet, dass wir immer dachten, wir seien 'Top of the Pops'. Und dann fanden wir uns im Mittelfeld wieder", sagte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Hessens Bildungsminister Alexander Lorz (CDU), der Deutschen Presse-Agentur.

In den Folgejahren hatten sich die deutschen Schüler dann auf Ränge oberhalb des OECD-Durchschnitts hochgearbeitet, allerdings nie die Spitzengruppe um China, Hongkong, Japan, Finnland, Estland, Kanada oder Singapur erreicht. Bei der vergangenen Studie 2016 hatten sich die deutschen Werte auch wieder leicht verschlechtert. Deutschland dürfe sich bei der Bildung auf keinen Fall an Positionen im Mittelfeld gewöhnen, sagte Lorz.

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