Bildung - Berlin:Bildungsstudie sieht Rheinland-Pfalz "in gutem Durchschnitt"

Mainz/Berlin (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz hat sich in einem bundesweiten Vergleich der Bildungssysteme in den vergangenen fünf Jahren vom zehnten auf den siebten Platz der Bundesländer verbessert. Das Land liegt damit vor den Nachbarländern Nordrhein-Westfalen (13) und Hessen (10), aber hinter Baden-Württemberg (6) und dem Saarland (4), wie aus dem "Bildungsmonitor 2019" hervorgeht, den die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am Donnerstag in Berlin vorgelegt hat. Die INSM, die die Studie betreibt, wird nach eigenen Angaben von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Mainz/Berlin (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz hat sich in einem bundesweiten Vergleich der Bildungssysteme in den vergangenen fünf Jahren vom zehnten auf den siebten Platz der Bundesländer verbessert. Das Land liegt damit vor den Nachbarländern Nordrhein-Westfalen (13) und Hessen (10), aber hinter Baden-Württemberg (6) und dem Saarland (4), wie aus dem "Bildungsmonitor 2019" hervorgeht, den die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am Donnerstag in Berlin vorgelegt hat. Die INSM, die die Studie betreibt, wird nach eigenen Angaben von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert.

Insgesamt liege Rheinland-Pfalz "in gutem Durchschnitt", sagte Mitautor Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. In den vergangenen Jahren seien Fortschritte in der beruflichen Bildung erzielt worden, auch bei den Bildungsausgaben habe das Land zugelegt.

Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) sieht in den Ergebnissen der Studie eine Bestätigung: "Rheinland-Pfalz macht richtig gute Bildungspolitik. Wir setzen die richtigen Schwerpunkte und nehmen alle Schülerinnen und Schüler mit." Besonders positiv sei, dass der Bildungserfolg nicht von der sozialen Herkunft abhänge und dass das Bildungssystem in Rheinland-Pfalz bundesweit den ersten Platz bei der Integration einnehme.

Als besondere Stärke von Rheinland-Pfalz hebt die Studie hervor, dass sich die soziale Herkunft der Kinder nur gering auf den Bildungserfolg auswirke. So beeinflusst demnach der soziale Hintergrund der Eltern die Leseleistungen der Kinder an Grundschulen weniger als im Bundesdurchschnitt. Bei den Bildungsausgaben je Grundschüler liegt Rheinland-Pfalz nach Daten von 2016 mit 6200 Euro im Bundesdurchschnitt. An der Spitze der Bundesländer liegt Rheinland-Pfalz beim Fremdsprachenunterricht an den Grundschulen.

"Wir setzen in Rheinland-Pfalz auf gebührenfreie Bildung, weil wir wollen, dass die Bildung der Kinder unabhängig vom Geldbeutel der Eltern ist", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). "Wie richtig wir damit liegen, bestätigt der aktuelle Bildungsmonitor."

"Rheinland-Pfalz hat sich innerhalb eines Jahres im Bundesländervergleich um zwei Plätze nach vorn geschoben. Das ist erfreulich. Der Bildungsmonitor zeigt, dass Investitionen in Bildung gut angelegtes Geld sind: Dass sich die soziale Herkunft bei uns nur gering auf den Bildungserfolg niederschlägt, ist Ergebnis richtiger Prioritätensetzung. Doch darauf sollte sich das Land nicht ausruhen. Es kann mehr. Und sollte mehr! "

Das Bildungssystem in Rheinland-Pfalz erziele gute Ergebnisse in der frühkindlichen Bildung und im Primarbereich, erklärte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU), Gerhard Braun. "Weniger gut sieht es an den weiterführenden Schulen und Berufsschulen aus." Das Land solle mehr Ganztagsplätze im Sekundarbereich I schaffen und kleinere Lerngruppen ermöglichen. Eine große Aufgabe stehe mit der Digitalisierung ins Haus. "Das sind viele Hausgaben für die rheinland-pfälzische Bildungspolitik. Doch die Ergebnisse des Bildungsmonitors zeigen, dass die beharrliche Arbeit Früchte trägt."

Nachholbedarf sieht die Studie vor allem bei der Forschungsorientierung. So liegt Rheinland-Pfalz bei den Promotions- und Habilitationsquoten auf dem vorletzten Platz. Dies gilt auch für die Höhe der eingeworbenen Drittmittel gemessen an der Zahl der Professoren. Auch bei der Qualifikation des Kita-Personals seien andere Bundesländer weiter - die Quote der Beschäftigten mit einem Hochschulabschluss liegt hier mit 5,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 7,1 Prozent. Die Kita sei die erste Bildungsstufe, da wäre eine Höherqualifizierung bei entsprechender Bezahlung ein Ziel, sagte Plünnecke.

Insgesamt erreichte Rheinland-Pfalz ein Ergebnis von 49,2 Prozent der untersuchten 93 Indikatoren. Das ist eine Verbesserung um zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2013, als das Bundesland im Ländervergleich auf dem achten Platz eingestuft wurde. An der Spitze steht Sachsen mit 68,0 Prozent vor Bayern. Am unteren Ende rangieren hinter Nordrhein-Westfalen noch Bremen, Brandenburg und Berlin.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: