Bafög:Besser kann man das Geld kaum investieren

Das Bafög ermöglicht Hunderttausenden Schülern und Studenten aus kleinen Verhältnissen Abitur und akademischen Abschluss. Das ist mit hohen Kosten für Bund und Länder verbunden. Eine Bafög-Reform würde zusätzlich Geld kosten - doch das ist gut angelegt.

Ein Kommentar von Roland Preuß

Die Haushaltspolitiker der Republik dürfen laut aufstöhnen: Das Bafög ist wieder teurer geworden, um satte 500 Millionen Euro in zwei Jahren, und ein Ende des Anstiegs ist nicht absehbar. Die Hilfe ist schwierig zu stemmen, vor allem für die Länder, die schon jetzt wegen der Schuldenbremse den Geizhals geben müssen.

Dennoch sollten Bund und Länder darauf verzichten, sich einer großzügigen Reform entgegenzustellen. Das Bafög darf nicht am eigenen Erfolg scheitern. Die Hilfe hat Hunderttausenden Schülern und Studenten aus kleinen Verhältnissen Abitur und akademischen Abschluss ermöglicht. Bafög steht für Aufstiegschancen von Kinder aus Arbeiterhaushalten und Migrantenfamilien. Ohne die Förderung wären viele von ihnen trotz Talent ohne höheren Abschluss stecken geblieben.

Stattdessen ergreifen nun mehr und mehr die Chancen, die sich bieten, gut die Hälfte eines Jahrgangs schafft es mittlerweile an eine Hochschule. Das ist politisch gewollt, Bund und Länder haben jahrelang darauf hingearbeitet. Dass es nun soweit ist, liegt auch am Bafög - und kostet Geld.

In einer Zeit, in der eine wachsende soziale Kluft festgestellt wird, in der es um Zusammenhalt und Chancen für die Jungen geht, ist diese Aufstiegshilfe sehr geboten. Und den Haushaltspolitikern mag man an dieser Stelle zurufen: Besser kann man das Geld kaum investieren.

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