Süddeutsche Zeitung

Bachelor-Studium:Was sind ECTS-Noten und Credit Points?

CP, LP und A bis F: Der Bologna-Prozess bringt nicht nur neue Studienabschlüsse mit sich, sondern hat durch das ECTS-Notensystem auch enorme Auswirkungen auf den Uni-Alltag. Studenten werden jetzt nicht nur einmal, sondern zweimal benotet - und auch ihr Arbeitsaufwand wird genau bemessen.

Wie an der Schule gibt es an der Uni Noten: Um eine Prüfung zu bestehen, muss auf man mindestens eine 4,0 erreichen. Neben den Noten nach dem bekannten Zahlensystem, den absoluten Noten, gibt es außerdem die relativen Noten von A bis F, die im Zuge der internationalen Vergleichbarkeit nach länderübergreifenden Kriterien vergeben werden.

A bekommen demnach die besten zehn Prozent aller Studenten, B die nächsten 25 Prozent, C 30 Prozent, D weitere 25 Prozent, E die schlechtesten zehn Prozent und F beziehungsweise FX diejenigen, die nicht bestanden haben. Mit dem sogenannten European Credit Transfer System (ECTS) soll die internationale Anerkennung von Noten und damit die Mobilität von Studenten erleichtert werden.

Dazu gehören auch die Credit Points (CP) oder Leistungspunkte (LP), wie sie auch genannt werden. Für jedes absolvierte Modul bekommen Studenten nicht nur Noten, sondern auch eine bestimmte Anzahl an CPs. Sie sollen nicht nur die Noten, sondern auch den Arbeitsaufwand hochschulübergreifend vergleichbar machen. Denn je mehr CPs für eine Veranstaltung vergeben werden, desto desto mehr Zeit mussten sie investieren und desto mehr Gewicht hat das jeweilige Modul, wenn sämtliche Noten für das Bachelor-Abschlusszeugnis zusammengerechnet werden.

Hinter einem CP verbergen sich rein rechnerisch - so die Vorgabe der Kultusministerkonferenz - 30 Arbeitsstunden. In einem Semester sollten Studenten 30 CPs sammeln, um am Ende eines sechssemestrigen Bachelors insgesamt 180 Credit Points vorweisen zu können. Ein Semester wird also mit 900 Arbeitsstunden veranschlagt. Legt man sechs Wochen Urlaub im Jahr zu Grunde, weil ja auch die Semesterferien mit Prüfungsvorbereitungen und Hausarbeiten nicht nur Freizeit sind, haben Studenten damit eine 40-Stunden-Woche.

Allerdings muss man sich an die Zeitvorgaben weder sklavisch halten, noch sind sie in jedem Fall realistisch. Wie viel Zeit er in sein Studium investieren kann und muss, entscheidet jeder für sich selbst.

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