Berlin (dpa) - Der Schulpreis 2024 und damit 100.000 Euro gehen in diesem Jahr nach Nordrhein-Westfalen. Den Hauptpreis gewinnt eine Förderschule in Bonn, die laut Jury den klassischen Unterricht weitgehend abgeschafft hat. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würdigte die Preisträger bei der Verleihung in Berlin.
An der Siebengebirgsschule lernen gut 250 Kinder und Jugendliche selbstständig, wie die Robert Bosch Stiftung mitteilt, die den Preis zusammen mit der Heidehof Stiftung vergibt. Dafür stehen den Schülerinnen und Schülern demnach Lernateliers, Kreativwerkstätten oder eine Study Hall zur Verfügung.
Gleitzeit statt feste Stundenpläne
Die Lehrkräfte begleiteten die Lernenden individuell. „Die Siebengebirgsschule nimmt Kinder auf, mit denen Regelschulen überfordert sind, und ermöglicht ihnen, ins Lernen zurückzufinden, ihre Talente zu entdecken und hervorragende Leistungen zu erbringen“, lobte der Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises, Thorsten Bohl.
An der ausgezeichneten Schule gibt es keine festen Stundenpläne - stattdessen Gleitzeit und Kernarbeitszeiten. Die Lernenden hätten individuelle Arbeitspläne und Lernziele, heißt es in der Mitteilung.
Hätte Scholz in der Schulzeit KI genutzt?
Der Bundeskanzler betonte die Bedeutung von Schulen in der Gesellschaft. „Schon einfach dadurch, dass alle zusammenkommen in der Schule, ist das der Ort, an dem das klappen muss mit dem Miteinander“, sagte Scholz bei der Verleihung. Man müsse auch über Probleme sprechen, aber im internationalen Vergleich sei es eine Leistung, was die deutschen Schulen zustande brächten.
Auf die Frage, ob er Hausaufgaben mit Künstlicher Intelligenz gemacht hätte, wäre es damals möglich gewesen, antwortete Scholz schmunzelnd: „Vielleicht“. Er sei in der Schulzeit aber sehr ehrgeizig gewesen und hätte es daher nur selten gemacht.
Die fünf weiteren ausgezeichneten Schulen sind die Friedenauer Gemeinschaftsschule und die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule in Berlin sowie das Joseph-DuMont-Berufskolleg in Köln, das St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld und das Thomas-Morus-Gymnasium in Oelde (alle drei NRW). Sie erhalten je 30.000 Euro.
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