Antisemitismus an Schulen:Der halbe Zahn

Antisemitismus an Schulen: "Morgens geht mein Sohn zur Schule und donnerstags auf eigenen Wunsch in den katholischen Religionsunterricht, obwohl wir Juden sind, und dass wir Juden sind, weiß er, ein Wissen, dem jede Lebendigkeit fehlt."

"Morgens geht mein Sohn zur Schule und donnerstags auf eigenen Wunsch in den katholischen Religionsunterricht, obwohl wir Juden sind, und dass wir Juden sind, weiß er, ein Wissen, dem jede Lebendigkeit fehlt."

(Foto: Illustration Jessy Asmus)

Die Angst vor wachsendem Antisemitismus in Deutschland hielt Schriftstellerin Lena Gorelik lange für übertrieben. Dann geriet ihr Sohn in der Schule in eine Prügelei.

Von Lena Gorelik

Morgens geht mein Sohn zur Schule, erste Klasse. Aus der Schule bringt er seine Mütze nie mit und die Trinkflasche nur selten, aber jeden Tag etwas Neues. Neues Wissen, neue Worte, Weltsichten, die neu sind in unserem Haus. An einem Tag sind es Beyblades, am nächsten ein katholisches Gebet, das er im Religionsunterricht gelernt hat, für den er sich gegen unseren Willen angemeldet hat - wir sind Juden.

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