Coronavirus:Weitere Bundesländer verschieben Abiturprüfung

Everyday Life Fundamentally Altered As Country Faces Coronavirus Pandemic

Abiprüfung am Donnerstag in Darmstadt: In Hessen wurden die Klausuren wie geplant geschrieben - unter strikten Gesundheitsbestimmungen.

(Foto: Getty Images)

Am Freitag gab auch Baden-Württemberg bekannt, dass die Abschlussklausuren erst im Mai geschrieben werden sollen. Damit wird das Abitur in mindestens vier Ländern nicht wie geplant stattfinden.

Nach Bayern und Mecklenburg-Vorpommern haben weitere Bundesländer angekündigt, die diesjährigen Abiturtermine wegen der Corona-Krise zu verschieben. Am Freitag teilte das Kultusministerium in Baden-Württemberg mit, dass sämtliche zentralen Abschlussprüfungen später stattfinden sollen - das betrifft neben dem Abitur auch Haupt- und Realschulprüfungen. Der Beginn aller zentralen Abschlussprüfungen wird demnach auf die Zeit ab dem 18. Mai verlegt. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte: "Mit dem Terminplan wollen wir ermöglichen, dass die Schülerinnen und Schüler genügend Zeit für die Vorbereitung haben. Oberstes Ziel ist, dass alle faire Bedingungen für ihre Abschlussprüfungen bekommen."

Zurvor hatten schon mehrere andere Bundesländer wie Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen die Prüfungen für das Abitur verschoben. Andere Länder wollten ihre Termine zunächst beibehalten. Ein Sprecher der Schulbehörde in Hamburg hatte am Mittwoch gesagt, die Abiturprüfung werde trotz Corona-Pandemie nicht verschoben. "Die Terminplanung ab dem 16. April wird beibehalten." Es werde aber weitere Nachschreibetermine geben.

In Berlin und Brandenburg können die Schulleiter selbst entscheiden, ob sie Abiturprüfungen auf den Nachschreibetermin verlegen. Darauf hatten sich die Kultusministerinnen beider Länder am Mittwoch verständigt. In Berlin hieß es am Freitag aus der Senatsverwaltung, dass die meisten Schulen allerdings beim geplanten Termin bleiben wollten. Nach dem Stand von Freitagnachmittag halten demnach 165 von 170 Schulleitern an Gymnasien sowie den betroffenen Sekundarschulen und Oberstufenzentren, die der Senatsverwaltung eine Rückmeldung gegeben haben, am bisherigen Prüfungstermin fest, sagte ein Sprecher der Behörde.

Deutliche Kritik am unabgestimmten Vorgehen der Länder äußerte Lehrerpräsident Heinz-Peter Meidinger. "Jetzt zeigt sich in ihrer ganzen Dimension die Unfähigkeit der Kultusministerkonferenz und des Bildungsföderalismus, in Krisen ganz schnell zu einheitlichen Notfalllösungen zu kommen", sagte er der Süddeutschen Zeitung. "Da kämpft jeder für sich, obwohl man durch teilweise zentralisierte Abituraufgaben terminlich aufeinander angewiesen ist."

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