Süddeutsche Zeitung

Abitur-Noten:Das Land entscheidet

Abiturienten zum Beispiel in Niedersachsen haben eine dreimal schlechtere Chance, ein 1,0-Abitur zu erreichen, als diejenigen in Thüringen. Das geht aus neuen Daten der Kultusminister hervor. Kritiker sehen Probleme für die gerechte Studienzulassung.

Abiturienten in Thüringen haben die besten Noten. 2013/14 kamen sie auf einen Durchschnitt von 2,16. Auf Platz zwei liegt Brandenburg mit 2,31, gefolgt von Bayern (2,33). Das teilte jüngst die Konferenz der Kultusminister (KMK) mit. Die Abiturienten in Niedersachsen liegen mit einem Schnitt von 2,61 auf dem letzten Platz. Die Differenz habe Folgen auf Zugangsbeschränkungen wie Numerus clausus bei Studiengängen, sagte der Chef des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, in Reaktion auf die Daten. Etwa die Abiturienten in Niedersachsen hätten eine dreimal schlechtere Chance, ein 1,0-Abitur zu erreichen als diejenigen in Thüringen. Den Verdacht, dass in ihrem Land "Kuschelnoten" verteilt werden, wies die Erfurter Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linke) zurück: "Das Thüringer Schulsystem setzt auf Leistung und belohnt sie auch." Seit Jahren arbeitet die KMK an Vergleichbarkeit beim Abitur und an einem gemeinsamen Aufgaben-Pool. Kritiker rügen jedoch dessen fehlende Verbindlichkeit.

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SZ vom 23.11.2015 / dpa, SZ
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