Kultusminister:Sorge um Handschrift

Wer greift denn in Zeiten der Digitalisierung noch zum Stift? Diese Frage stellt sich nun die Chefin der Konferenz der Schulminister. Und sie positioniert sich klar.

Die Chefin der Kultusministerkonferenz, Brunhild Kurth (CDU), will sich dem Abschied von der traditionellen Schreibschrift widersetzen. "Die zunehmende Digitalisierung können wir nicht aufhalten. Umso wichtiger ist es, dass die Schule dafür sorgt, dass alle Schüler eine individuelle und lesbare Handschrift entwickeln", sagte die sächsische Ressortchefin, die 2015 Präsidentin der bundesweiten Ministerrunde ist. "Dazu gehört auch, dass, wann immer möglich, also auch in den höheren Klassen, mit der Hand geschrieben wird." Hintergrund von Kurths Vorstoß sind Überlegungen, künftig auf das Erlernen von Schreibschrift zu verzichten. Handgeschriebenes sei "Ausdruck der Persönlichkeit, es macht möglich, sich selbst als Individuum zu begreifen", so Kurth, die das Thema bereits in der KMK thematisierte. Es gehe um den Erhalt motorischer Fähigkeiten - und um mehr: "Handschriftliches kann man nicht einfach löschen, man muss gut überlegen, bevor man schreibt. Damit wird strukturiertes Denken gefördert."

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