Süddeutsche Zeitung

Zwiesel: Gloria Gray:Aus der Traum vom Bürgermeisteramt

Als Bürgermeisterin wollte Gloria Gray "Glanz und Gloria" ins niederbayerische Zwiesel bringen. Doch nun muss die schrille Entertainerin ihren Plan frühzeitig begraben.

Jede Menge unentdecktes Potential hat Gloria Gray in ihrer Geburtsstadt Zwiesel identifiziert. "Mehr Glanz und Gloria" sei vonnöten - und zwar dringend. Und die Tatsache, dass jemand benötigt wird, der das erwähnte Potential freihebt, ließ die schrille Entertainerin, die durch die Sat1-Show Halli Galli berühmt wurde, einen kühnen Entschluss fassen: Gloria Gray wollte am 30. Januar Bürgermeisterin in der niederbayerischen Stadt werden.

Doch nun ist der Traum schneller ausgeträumt als gedacht - und Gloria Gray muss ihre Pläne für einen Wechsel in die Kommunalpolitik begraben. Denn die Enteratinerin hat nicht genügend Unterstützer-Unterschriften. Für Gray hätten nur 79 Wahlberechtigte unterzeichnet, 120 wären nötig gewesen, bestätigte ein Sprecher der Stadt. Nun werden in Zwiesel fünf Kandidaten auf dem Wahlzettel stehen.

Gray, die an diesem Mittwoch 40 Jahre alt wird, ist als Mann geboren und machte nach einer Geschlechtsumwandlung in München Karriere im Varietébereich. Als Darstellerin war sie auch in Joseph Vilsmaiers Film "Marlene" zu sehen.

Die bevorstehende Wahl in der 10.000 Einwohner großen Stadt im Landkreis Regen hat nicht nur wegen der Kandidatur Grays für Aufsehen gesorgt. Grund dafür ist, dass bei dem Urnengang der bisherige CSU- Politiker Thomas Müller für die Grünen an den Start gehen wird. Müller ist derzeit noch ehrenamtlicher Rathauschef im benachbarten Bayerisch Eisenstein. Die weiteren Bewerber sind: Eugen Stadler (CSU), Alois Fuggenthaler (SPD), Boris Stetzuhn (Linke) und der parteilose Kandidat Franz Xaver Steininger.

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