Zum Abschied von Franz Maget:"Hausmann kann er nicht"

Franz Maget war ein kompetenter, aber erfolgloser Oppositionsführer. Die SZ fragte nach bei Wegbegleitern, was aus ihm hätte werden können - und wozu er jetzt geeignet wäre.

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Chef der SPD-Landtagsfraktion ist Franz Maget gewesen, neun Jahre lang. Ein Oppositionsführer ohne Machtoption. Gestern gab er den Posten ab, fortan wird er Vizepräsident des Bayerischen Landtags sein. Spitzenkraft bei der Bayern-SPD, ein Traumjob?

Die SZ fragte nach bei Wegbegleitern, was aus Franz Maget hätte sonst noch werden können. Und wozu er jetzt geeignet wäre.

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Dorle Maget, Ehefrau seit 23 Jahren: "Aus ihm wäre sicher ein guter Reiseleiter geworden. Er hat Reisen organisiert, die waren so perfekt, dass sie mir schon fast zu perfekt waren! Da war Pünktlichkeit wichtig, wir haben viel gesehen, und es war nie einseitig. Es war immer sehr schön, mit ihm zu verreisen. Unsere Italienreisen zum Beispiel, und früher, als wir noch Zeit hatten, waren wir mal drei Wochen in den USA. Wenn wir zehn Minuten länger als geplant irgendwo geblieben sind, dann hat er schon auf die Uhr geschaut. Aber er hat ja auch recht: Manche Sachen kann man eben nur bei Sonnenuntergang anschauen, und der ist vorbei, wenn man sich mittags zu lange aufhält.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass er auf Reisen geht, wenn er jetzt wieder mehr Zeit hat. Auf jeden Fall nicht geeignet wäre er als Hausmann. Das kann er einfach nicht."

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Karsten Wettberg, als Löwen-Trainer der "König von Giesing", heute Aufsichtsrat des TSV 1860 München:

"Aus ihm hätte gar nix anders werden sollen. Franz Maget hat in seiner Funktion alles geleistet, was man leisten kann; er hätte nur die Unterstützung aller gebraucht. In Zukunft wird er mehr Zeit haben seine Tätigkeit als Löwen-Vize - das ist sehr gut für unseren Verein."

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Hubertus Heil, SPD-Generalsekretär:

"Klug, umsichtig und anständig, wie der Franz Maget ist, hätte er auch keinen schlechten UN-Generalsekretär abgegeben. Die Fähigkeit zu vermitteln hat er in schwierigen Missionen nicht nur in der Bayern-SPD, sondern auch - über die Landesgrenzen hinaus - manchmal in der Bundes-SPD unter Beweis gestellt. Was aus Franz Maget noch werden kann? Ich weiß ja nicht, wie lange die Amtszeit von Ban Ki Moon noch geht..."

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Margarete Bause, Fraktionsvorsitzende der Grünen:

"Franz Maget wäre sicher auch ein guter Hürdenläufer geworden. Er sollte in Zukunft das ausbauen, was er gut kann, daraus ergeben sich die Zukunftsoptionen:

a) Präsident 1860 München, b) Rhetorik-Trainer, c) Fitness-Studio-Betreiber."

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Franz Schindler, der einzige SPD-Abgeordnete, der 1990 mit Maget ins Parlament einzog und immer noch da ist:

"Wäre Franz Maget in der CSU, dann wäre er heute Ministerpräsident. Jetzt könnte er ja immer noch Präsident von 1860 München werden."

Foto: Bildarchiv Bayerische Landtag

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Joachim Herrmann, Innenminister und ehemaliger Kollege im Amt des CSU-Fraktionschefs:

"Als Linksaußen in der Fußballmannschaft des Landtags hat Franz Maget keine schlechte Figur gemacht. Vielleicht wäre eine Karriere im Sport noch erfolgreicher gewesen als bei der bayerischen SPD. Franz Maget ist rhetorisch geschickt und kann mit Menschen umgehen. Wäre er nicht auf der falschen politischen Seite gestanden, hätte er wahrscheinlich auch in einer anderen Partei eine Perspektive gehabt. In meiner Zeit als CSU-Fraktionsvorsitzender habe ich Maget als angenehmen Verhandlungspartner und fairen Kontrahenten erlebt. Er wird als Landtagsvizepräsident sicher eine ähnlich integrierende Rolle einnehmen wie Peter Paul Gantzer."

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Michael Lerchenberg, Schauspieler, Regisseur und Intendant:

"Der Franz Maget ist ja für einen SPD-ler ein erstaunlich guter Schafkopfspieler. Sollten alle Stricke reißen, hätte er da eine gute Nebenerwerbsquelle. Er müsste nicht verhungern, denn Schafkopfgewinne werden ja in Naturalien ausbezahlt. Ganz versteh' ich seinen Rückzug jedoch nicht. Hat die SPD eine neue Altersregelung eingeführt, will sie keinen mehr über 50? Hier wird doch politisches Potential verschenkt. Nun geht es Maget wie den pensionierten Bundeswehr-Hauptleuten, er muss die Zeit totschlagen. Irgendwie ist er eine tragische Figur, er war einfach zur falschen Zeit bei der SPD."

Foto: AP (SZ vom 22.10.2009; kaa, kast, hak)

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