Bahnverkehr:Fünf Monate nach Unglück - zwischen München und Garmisch fahren wieder Züge

Bahnverkehr: Die Bergungsarbeiten rund um die Unfallstelle dauerten im Juni mehrere Tage. Fünf Menschen kamen bei dem Unfall ums Leben.

Die Bergungsarbeiten rund um die Unfallstelle dauerten im Juni mehrere Tage. Fünf Menschen kamen bei dem Unfall ums Leben.

(Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Am Mittwoch nimmt die Bahn den Verkehr auf der Unfallstrecke auf. Seit Juni wurde umfangreich repariert.

Mehr als fünf Monate nach dem Zugunglück mit fünf Toten in Garmisch-Partenkirchen nimmt die Deutsche Bahn (DB) wieder den Verkehr auf der Strecke auf. Regulär sollen ab Mittwochmorgen wieder Züge von und nach Garmisch-Partenkirchen fahren. Der erste Zug von der oberbayerischen Stadt Richtung München fahre um 5.14 Uhr los, berichtete eine DB-Sprecherin. Die erste Bahn aus der Landeshauptstadt werde um 6.20 Uhr in Garmisch-Partenkirchen erwartet.

Ein Regionalzug nach München war am 3. Juni entgleist. Bei dem Unglück waren vier Frauen und ein 13-Jähriger gestorben, Dutzende Menschen wurden verletzt, einige davon schwer. Nachdem die Ermittler die Strecke nach dem Unfall wieder freigegeben hatten, startete die Bahn mit umfangreichen Reparaturarbeiten.

In der Tourismusregion sorgte aber insbesondere die Krisenkommunikation des Unternehmens für viel Ärger. So hatte die DB am 9. August zunächst mitgeteilt, dass "die Züge zu Schuljahresbeginn am 13. September größtenteils wieder stabil über die Hauptstrecke von München über Garmisch bis Mittenwald fahren" könnten. Wenige Tage später hieß es, dass die Gleise nach den Sommerferien nur drei Wochen in Betrieb blieben und dann erneut für Arbeiten gesperrt werden müssten. Kommunalpolitiker forderten die Bahn auf, die Strecke gleich umfassend zu reparieren und auf den Kurzzeitbetrieb zu verzichten. Letztlich kam es dann so.

Zuletzt habe es noch Stopfarbeiten am Schotter sowie Schweißarbeiten an den Schienen gegeben, teilte die Unternehmenssprecherin mit. Laut DB wird es nun die kommenden Wochen bis zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember noch teilweise Fahrzeitverlängerungen und einzelne Zugausfälle geben. Die Bahn begann als Konsequenz des Unglücks zudem damit, bundesweit rund 200 000 Betonschwellen zu überprüfen. Die Mehrzahl davon sollte vorsorglich ausgetauscht werden. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass Probleme mit den Schwellen mit zu dem Unglück führten.

Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt aufgrund des Bahnunglücks weiter gegen vier Bahn-Mitarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Wie lange die Ermittlungen noch dauerten, sei nicht absehbar, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag.

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