Garmisch-Partenkirchen:Bahnstrecke soll nach tödlichem Zugunglück bald wieder befahrbar sein

Garmisch-Partenkirchen: Von den verunglückten Waggons blieben nach dem Unglück im Juni nur noch Wracks übrig. Sie wurden mit Spezialgerät abtransportiert.

Von den verunglückten Waggons blieben nach dem Unglück im Juni nur noch Wracks übrig. Sie wurden mit Spezialgerät abtransportiert.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Nach dem schweren Unfall im Juni werden auf zehn Kilometern zwischen München und Garmisch-Partenkirchen Gleise erneuert. Ab November sollen die Züge regulär rollen.

Vier Monate nach dem Zugunglück Anfang Juni laufen auf der Bahnstrecke in Garmisch-Partenkirchen weiter Gleiserneuerungsarbeiten. Dabei werden auf rund zehn Kilometern Schwellen, Schienen und Schotter ausgetauscht, wie die Deutsche Bahn auf Anfrage mitteilte. In wenigen Wochen können Reisende wieder mit der Bahn in die Urlaubsregion Garmisch-Partenkirchen fahren: Mitte November und damit mehr als fünf Monate nach dem tödlichen Bahnunglück sollen wieder regulär Züge auf der Strecke rollen.

Die Instandsetzungsarbeiten sollen am 16. November abgeschlossen sein. Insgesamt fließen in die Erneuerung der Bahnstrecken in den Regionen Werdenfels und Oberland rund 80 Millionen Euro. Zu den Kosten für die Wiederherstellung der Unglücksstelle machte die Bahn erneut keine Angaben.

Bei dem Unglück in Burgrain nahe Garmisch-Partenkirchen Anfang Juni waren vier Frauen sowie ein 13-Jähriger gestorben, Dutzende Menschen wurden verletzt, einige davon schwer. 500 Helfer waren damals an den Unglücksort geeilt, in Burgrain war beinahe jeder irgendwie involviert. Entweder selbst als Retter oder durch Bekannte im Unglückszug. Der Zug entgleiste am letzten Schultag, deswegen waren viele Schülerinnen und Schüler an Bord. Unter den Toten waren auch zwei Frauen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen waren.

Die Bergung der ineinander verkeilten Waggons dauerte mehrere Tage, die Bahn musste schweres Gerät an die Unglücksstelle bringen, um die Wagen aufzustellen, die gekippt an der Böschung lagen. Die Unglücksursache ist bislang unklar, als möglich gelten Mängel an den Gleisen, die Ermittlungen laufen. Die Bahn begann als Konsequenz aus dem Unglück damit, bundesweit rund 200 000 Betonschwellen zu überprüfen. Die Mehrzahl davon sollte vorsorglich ausgetauscht werden.

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