Start der Skisaion:Warum für die Bundeswehr zu wenig Schnee auf der Zugspitze liegt

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Im Frühjahr waren deutsche Gebirgsjäger schon einmal bei einer Nato-Übung in Norwegen unterwegs. Die Vorbereitung für den nächsten Norwegen-Einsatz fällt jetzt wegen Schneemangels auf der Zugspitze erst einmal aus. (Foto: Kay Nietfeld/picture alliance/dpa)

Für die ersten Abfahrten sollte es schon reichen am Freitag auf Deutschlands höchstem Berg. Doch die Bundeswehr hat ihre gleichzeitig angesetzte Übung am Zugspitzplatt abgesagt.

Von Matthias Köpf, Garmisch-Partenkirchen

Sicher, der frühe Schnee ist wieder weg, zumindest im Tal. Aber droben wird er reichen, da sind sie sich sicher bei der Bayerischen Zugspitzbahn. Die soll am Freitagfrüh ihre ersten Skifahrer der beginnenden Wintersaison zu Berge bringen, und Schnee gibt es da oben ja noch vom vergangenen Frühjahr. Im April hatte es im Hochgebirge nochmal ziemlich geschneit, sodass sich die Zugspitzbahner eine ganze Menge Schnee auf die höchste Kante Deutschlands legen konnten. Inzwischen haben die Pistenbullys den damals deponierten Schnee wieder aus den schattigen Scharten herausgeschoben und damit ein paar Pisten präpariert. Die sind angeblich 50 Zentimeter dick und werden von immerhin 20 Zentimetern Schnee flankiert, der mehr gefallen ist, als dass er geschoben worden wäre. An diesem Donnerstag soll es sogar noch was drauf schneien. Doch der Bundeswehr reicht das alles trotzdem nicht.

Die Bundeswehr hätte nämlich in diesen Tagen und just zum Start der Skisaison eigentlich auch üben wollen droben auf dem Zugspitzplatt. Ein paar hundert Soldatinnen und Soldaten vom Gebirgsjägerbataillon 233 aus dem nahen Mittenwald hätten dann den ersten Skifahrern am Berg Gesellschaft geleistet. Wobei die Skifahrer in ihren meistens vergleichsweise farbenfrohen Anoraks im Schnee womöglich besser zu erkennen gewesen wären als die Gebirgsjäger in ihren weißen Schneetarnanzügen.

Die Kombination hätte aber womöglich gefährlich werden können, und zwar in dem Fall wohl ausnahmsweise für die besser Getarnten. Allerdings hätten diese ihre Winterkampfausbildung 200 oder 300 Höhenmeter unterhalb der präparierten Pisten absolvieren sollen. Dort gibt es dann doch deutlich zu wenig Schnee, um sich darin einzugraben und zu biwakieren. Und Schneetarnanzug minus Schnee ergibt auch nicht Tarnanzug, sondern eher das Gegenteil.

Mit der Übung hätten sich die Gebirgsjäger auf einen Einsatz in der Nähe des Polarkreises in Nord-Norwegen vorbereiten wollen, und in Deutschland wird es nun mal nirgendwo nordnorwegischer als ganz im Süden auf der Zugspitze. Dort aber im Moment auch nur ganz oben, und da beginnt ja der Skibetrieb. Die allgemein von Ausstattungsproblemen geplagte Bundeswehr hat zwar wohl dies und jenes im Depot, aber keinen eigenen Schnee. Sie hat ihre Übung deswegen jetzt erst einmal abgesagt. Die Zugspitzbahn bleibt bei ihrer Saisoneröffnung am Freitag.

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