Zu viele Unwetter:Getreideernte fällt teilweise miserabel aus

Bei vielen Landwirten im Freistaat ist die Getreideernte in diesem Jahr schlecht ausgefallen. "Wir hatten uns noch bis kurz vor der Ernte deutlich bessere Erträge und Qualität erhofft", sagte Anton Huber, Getreideexperte des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). Doch dann habe sich schnell gezeigt: Die Körner sind vergleichsweise klein und leicht. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) sagte: "Unsere Getreidebauern werden aller Voraussicht nach heuer eine leicht unterdurchschnittliche Ernte einfahren. Zwar hatten wir bis in den Frühsommer noch Hoffnung auf eine recht gute Ernte, dann war es aber einfach zu nass."

Die Erntebedingungen sind dem BBV-Experten Huber zufolge teils miserabel gewesen. Der Boden sei oft zu nass gewesen, um auf die Felder zu fahren. Steckte bei der Ernte noch zu viel Feuchtigkeit in den Körnern, mussten diese aufwendig getrocknet werden. Kaniber verwies zudem auf die Unwetter, die mancherorts den Landwirten zu schaffen machten. "Die Extremwetterereignisse dieses Sommers haben uns wieder einmal gezeigt, wie schnell ganze Ernten vernichtet werden können." Deshalb werde man auch ab der kommenden EU-Förderperiode Versicherungen gegen Ertragsausfälle unterstützen. Das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung rechnet mit 6,3 Millionen Tonnen Ertrag - das sind 5,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Betrachtet man das langjährige Mittel der Jahre 2015 bis 2020, ergibt sich sogar eine Einbuße von 7,4 Prozent.

Das mit Abstand bedeutendste Getreide auf Bayerns Feldern ist nach wie vor der Weizen. Auf mehr als 502 140 Hektar Agrarland ernteten die Landwirte Weizen, im Vorjahr wurde nach den Zahlen der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising auf 485 436 Hektar Ackerland Weizen angebaut. Zurückgegangen ist dagegen die Anbaufläche für Sommergerste, die zum Bierbrauen verwendet wird - von knapp 95 000 auf 85 118 Hektar Agrarland. Trotz der miserablen Ernte gibt es einen Lichtblick gibt für die Landwirte: "Die Getreidepreise entwickeln sich glücklicherweise positiv", sagte der BBV-Experte Huber. Der Grund: Die Getreideernte fällt weltweit vergleichsweise gering aus.

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