Die Opposition verlangt von Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) weitere Aufklärung darüber, inwieweit er in seiner Zeit als führender Mitarbeiter der Bank Hauck & Aufhäuser an riskanten Zinswetten-Geschäften beteiligt war. Die Stadt Landsberg hat als Kunde der Bank nach derzeitiger Prognose mehr als sechs Millionen Euro verloren und verklagt das Geldinstitut. Hauck & Aufhäuser habe die Stadt falsch beraten.
Zeil hatte damals als Leiter der Rechtsabteilung für die Bank gearbeitet und war bis Ende 2005 einer der Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft, welche die Stadt beraten hatte. Zeil weist jede Verantwortung für die spekulativen Geschäfte zurück. Seine Unterschrift findet sich aber unter einem Rahmenvertrag.
Die SPD-Fraktion im Landtag verlangt jetzt per Dringlichkeitsantrag detaillierte Auskünfte von der Staatsregierung. "Sollte Herr Zeil mit seiner Unterschrift als Bankengeschäftsführer hochriskante Spekulationsgeschäfte zulasten des Steuerzahlers verantwortet haben, wirft das ein denkbar schlechtes Licht auf ihn", sagte Fraktionschef Markus Rinderspacher der SZ. Ludwig Hartmann, Stadtrat in Landsberg und Landtagsabgeordneter der Grünen, wendet sich seinerseits mit einer schriftlichen Anfrage an die Staatsregierung.
Am Wochenende war bekannt geworden, dass Zeil und der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Tobias Thalhammer, bei einem Stadtrat der Fraktion Landsberger Mitte telefonisch Nachforschungen angestellt hatten.
Zeil wollte Informationen über eine nicht öffentliche Stadtratsitzung haben, in der die von der Stadt beauftragte Anwaltskanzlei über den Prozess gegen die Bank berichtete. Thalhammer fragte den Stadtrat über Hartmann aus, der sich zuvor kritisch über Zeil geäußert hatte. Jetzt fordert Hartmann Details über den Anruf an.