Zehn Verhaltenstipps:Facebook-Knigge für Partyfreunde

30 Freunde waren zu der Party in Schweinfurt eingeladen - am Ende wollten 300 mitfeiern: Wer über Facebook eine Veranstaltung einträgt, muss mit bösen Überraschungen rechnen. Zehn Tipps, damit bei der nächsten Party nicht wieder mehrere hundert Fremde vor der Tür stehen.

Tobias Dorfer und Mirjam Hauck

Zur Party waren 30 Freunde eingeladen, doch dann standen 300 vor der Tür: Da verging einem 13-jährigen Mädchen aus Schweinfurt die Feierlaune. Sie hatte Freunde über Facebook informiert, und einer der Gäste hatte die Daten weitergegeben. Auch in Dachau endete eine Facebook-Fete kürzlich im Desaster. Soziale Netzwerke leben davon, dass Informationen weitergegeben werden. Das führt jedoch dazu, dass Einträge von Usern gelesen werden, für die die Meldung gar nicht bestimmt war. Wer das verhindern möchte, sollte einige Regeln beachten:

A page from the Facebook website is seen in Singapore

Der moderne Marktplatz: Mit Einladungen sollte man auf Facebook vorsichtig umgehen.

(Foto: REUTERS)

Auf Spaßnamen verzichten

Auch wenn man im Freundeskreis tatsächlich so genannt wird: "Partymaus", "Hasenjäger" oder "Kranker Monk" sind keine Profilnamen. Denn sie sind erstens peinlich und lassen zweitens Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zu.

Keine Chance für unvorteilhafte Fotos

Die Nacht war lang, die Stimmung phantastisch, nur leider hat das Bier zu gut geschmeckt. Dumm nur, dass der Kumpel in dem Moment den Auslöser drückt, als die letzten zwei Maß ihren Weg zurück aus dem Körper finden - und das Bild dann bei Facebook postet. Wer auf einem unvorteilhaften Foto markiert wurde, sollte die Markierung entfernen und notfalls die Funktion "Foto melden" nutzen. Hier kann Facebook über gewaltverherrlichende, pornographische oder andere missliebige Bilder informiert werden.

Partys bleiben privat

Eine Einladung per E-Mail verschicken? Längst out! Über Facebook lässt sich bequem der gesamte Freundeskreis zur nächsten Party einladen. Leider kann die Veranstaltung unter Umständen auch von ungebetenen Gästen eingesehen werden. Daher sollte die Veranstaltung nur für die tatsächlich eingeladenen Freunde sichtbar sein. Geheimtipp: Die Einladung kann man auch per Post verschicken.

Die Pinnwand ist kein E-Mail-Ersatz

Was unter vier Augen besprochen wird, gehört nicht an die Facebook-Pinnwand! Die Note der letzten Mathematik-Klausur oder der Party-Tratsch vom Wochenende sollte über private Nachrichten oder per E-Mail besprochen werden. Die sicherste Lösung bleibt ein persönliches Treffen. Da kann keiner mitlesen.

Vorsicht mit dem Beziehungsstatus

Kriselt es in der Beziehung, ist der Status auf Facebook schnell geändert. Das Netzwerk bietet dafür auch Auswahlmöglichkeiten wie "es ist kompliziert" oder "in einer offenen Beziehung". Um unangenehme Fragen des (Ex-)Partners zu umgehen, sollten Änderungen im Beziehungsstatus zuvor mit der betreffenden Person besprochen werden.

Keinen "Freundefinder" verwenden

Finger weg von Hass-Gruppen

Eine Gruppe ist schnell angelegt. In den meisten Fällen ist das praktisch - zum Beispiel, wenn das Fußballtraining ausfällt und Facebook die Nachricht jedem Teammitglied auf das Handy schickt. Es gibt jedoch auch Hass-Gruppen, in denen über Lehrer, Mitschüler oder Prominente hergezogen wird. Derartige Racheaktionen sorgen nur für eines: Ärger. Denn Verleumdungen verstoßen nicht nur gegen die Umgangsformen, sondern sind auch im Internet strafbar.

Nur Freunde hinzufügen, die man kennt

Nicht nur Jugendliche meinen, die Anzahl der Facebook-Freunde sage etwas darüber aus, wie beliebt man sei. Daher gilt bei vielen die Devise: je mehr virtuelle Freunde, umso besser. Doch dabei sollte sich der Nutzer bewusst machen, dass die restriktivsten Datenschutzeinstellungen wenig sinnvoll sind, wenn man 500 Freunde oder mehr hat. Bevor man jemanden als Freund hinzufügt, sollte man denjenigen zumindest schon einmal persönlich getroffen haben.

Genau regeln, wer meine Posts sehen und kommentieren darf

Nutzer können genau festlegen, wer die eigenen Einträge lesen und kommentieren darf. Nur ein Teil der Freunde, alle Freunde oder zusätzlich alle Freunde der Freunde oder gar alle Nutzer - und damit das komplette Internet? Mit ein paar Klicks in den Privatsphäreneinstellungen muss der Nutzer diese Richtlinien festlegen. Zudem ist es inzwischen auch möglich, die Sichtbarkeit von Statusmeldungen nachträglich zu ändern, also nur noch für bestimmte Gruppen zugänglich zu machen.

Keinen "Freundefinder" verwenden

Zudem sollte man den Freundefinder auf keinen Fall verwenden. Er verleitet Nutzer dazu, Namen und E-Mail-Adressen von Freunden weiterzuleiten, die selbst nicht bei Facebook angemeldet sind. Ein deutsches Gericht hat ihn kürzlich für unzulässig erklärt, aber das Unternehmen mit Sitz in den USA hat ihn unverändert gelassen.

Sich mit seinem Kind anfreunden

Wer wissen möchte, was sein Kind bei Facebook macht, sollte es auf keinen Fall drängen, sein Passwort herauszugeben. Mehr Vertrauen in den Nachwuchs beweist, wer sich selbst bei Facebook anmeldet und sich dort mit seinen Kindern "anfreundet". So können Eltern überprüfen, ob das Profil des Kindes wirklich keine Informationen an Fremde weitergibt.

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